VfL Westercelle ergreift letzten Strohhalm

1.Herren nach starkem Wochenende wieder zurück im Abstiegskampf

Westercelle. Es keimt wieder Hoffnung bei der 1.Herrenmannschaft der Tischtennissparte. Nach schwierigen letzten Wochen konnte das Team wieder überzeugen. Dabei verhinderte ein wenig Pech noch mehr wichtige Zähler. Doch der Reihe nach.

Am Samstag empfing man die Mannschaft des MTV Jever. Bereits in den Eingangsdoppeln zeigte sich, dass es ein enges Match werden sollte. Sowohl Lukas Brinkop/Andres Oetken gegen Fabian Pfaffe und Florian Laskowski als auch Jonas Berglund und Laurids Wetzel gegen das gegnerische Spitzendoppel Andrey Milovanov und Aly Walaa El-Din mussten in den Entscheidungssatz. Walla El-Din weigerte sich zunächst aufgrund von Streitigkeiten mit seinem eigenen Teammanager weiterzuspielen und diskutierte lauthals mit diesem, sodass beide Spiele unterbrochen werden mussten. Als Brinkop beim Stand von 0:1 Punkten durch einen Ausraster an der Bande so gestört wurde, dass er den Ball ins Netz setzte, boten die Jeveraner an, den Ballwechsel zu wiederholen. An dieser Stelle eine starke Geste! Denn die nächsten 5 Punkte gingen an die Westerceller, die ihre Führung nicht mehr aus der Hand gaben. Am Nebentisch fanden Berglund und Wetzel aufgrund der langen Pause nicht zurück ins Spiel und mussten sich geschlagen geben. Als dann auch das in der Hinserie überragende Doppel 3 mit Christoph Bruns und Jannik Weber ihren Gegnern Patrick Kohlrautz und Janek Hinrichs unterlag, befand man sich schon wieder im Rückstand.
In einem bärenstarken Einzel rang Brinkop Walaa El-Din nieder, während Oetken keine Chance gegen Milovanov hatte. Im mittleren Paarkreuz dann die Schlüsselspiele: Sowohl Berglund als auch Bruns mussten ihren Gegnern Laskowski und Pfaffe mit 8:11 im Entscheidungssatz zum Sieg gratulieren und schraubten die 5-Satz-Bilanz auf 2:14 hoch. Klare Siege von Weber und Wetzel gegen Hinrichs und Kohlrautz brachten die Westerceller aber noch einmal auf 4:5 heran. Leider gingen die nächsten 4 Spiele allesamt mit 3:1 an die Gäste, die damit das Spiel mit 9:4 für sich entschieden.

„Wir haben im Moment einfach kein Glück mit den Schlüsselspielen. Wir könnten schon deutlich mehr Punkte auf dem Konto haben“, so ein enttäuschter Mannschaftsführer Brinkop direkt nach dem Spiel.

Besser lief es dann am Sonntag wiederum vor heimischer Kulisse gegen den MTSV Eschershausen. Die Stimmung war von Anfang an sehr hitzig, da der Spitzenspieler der Gäste – wie bereits aus den vergangenen Spielen bekannt – es nicht so eng mit der Einhaltung der Aufschlagregeln nimmt. In den Doppeln startete das Team endlich wieder mit einer 2:1-Führung. Während Brinkop/Oetken gegen Sören Schway und Lukas Mendyk einen Satz anchsitzen mussten, gingen auch hier die anderen beiden Doppel in den 5.Satz. Während Berglund und Wetzel wie am Vortag knapp gegen Jacek Wandachowicz und Pawel Kibala unterlagen, konnten sich Bruns und Weber gegen Julian Heise und Andre Alshut nach einem 4:8-Rückstand noch zu einem wichtigen 11:9 zurückkämpfen.
Während Brinkop gegen Kibala gar nicht ins Spiel fand, ging Oetken gegen Wandachowicz mit 2:1 in Führung. Bereits hier gab es größere Beschwerden, dass Wandachowicz den Ball beim Aufschlag mit seiner Hand oder seinem Arm verdeckt. Als Antwort gab es nur ein: „Du bist ja Linkshänder“. Am Ende holte sich Wandachowicz noch das Einzel. Berglund konnte dagegen im 5.Satz gegen Heise punkten und glich wieder aus. Bruns sah gegen Schway lange wie der Sieger aus, konnte eine Führung in Satz 4 bei einer Masse an Netz- und Kantenbällen gegen sich leider nicht nutzen. In Satz 5 ließ Schway dann nur wenig zu und holte die Führung zurück. Doch das untere Paarkreuz war hellwach. Weber siegte mit 3:1 über Mendyk und Wetzel agierte souverän gegen Alshut und brachte sein Team mit 5:4 zum Halbzeitstand in Führung.
Brinkop sicherte sich die ersten beiden Sätze gegen Wandachowicz knapp und ging in Satz 3 mit 10:4 (!!!) in Führung. Wiederum holte Wandachowicz die falschen Aufschläge raus, wodurch sich der Mannschaftsführer der Schwarz-Gelben zu sehr aus der Fassung bringen ließ und die sichere Führung noch aus der Hand gab. Auch in Satz 4 haderte Brinkop noch zu viel mit den Aufschlägen. Erst in Satz 5, als er damit abschloss, dass es seinem Gegenüber nicht so wichtig ist und er wieder konzentriert und fokussiert auftrat, gelang es ihm wieder in die Erfolgsspur zu kommen. Mit 11:7 verwandelte er seinen gefeierten Matchball. Am Nebentisch ließ Oetken beim Stand von 1:1 eine 10:7-Führung liegen und konnte auch in Satz 4 die Niederlage gegen Kibala nicht verhindern. Als dann auch noch Berglund deutlich gegen Schway unterlag, zeigte die Anzeigetafel 6:6. Zum Glück war auf Bruns Verlass, der seinen Gegner Heise dominierte und die Führung zurückeroberte. Fast zeitgleich musste nun das untere Paarkreuz ran. Während es bei Weber und Alshut in den Entscheidungssatz ging, konnte sich Wetzel gegen Mendyk eine 2:1-Führung erspielen. Leider fehlte auch Weber in den entscheidenden Phasen das berühmte Quäntchen Glück und wieder ging ein Spiel mit 9:11 im Entscheidungssatz an den Gegner. Wetzel krönte sein überragendes Wochenende mit einem 14:12 und sicherte somit mindestens ein Unentschieden. Grandiose zwei Tage für Wetzel, der im Einzel ungeschlagen blieb und mehr Spiele gewann als in allen Partien davor zusammen.

Nun musste das Abschlussdoppel die Entscheidung bringen. Brinkop und Oetken wollten ihre weiße Weste behalten und waren heißer als Wandachowicz und Kibala. Ein weiteres Plus war, dass der Oberschiedsrichter das Doppel zählte und es so keine Probleme bzgl. der Aufschläge gab. Die ungeraden Sätze gingen an die Hausherren, die geraden an die Gäste. 8:7 Gesamtpunkte, 2:2 Sätze. Der letzte Satz sollte folglich über Sieg oder Unentschieden Gewissheit bringen. Die Westerceller konnten sich von Anfang an absetzen und gingen mit 5:0 schnell in Führung. Zwar konnten die Gäste noch einmal auf 4:6 verkürzen, doch das Spitzendoppel der Hausherren brachte den Sieg über die Ziellinie. 9:7!!!!

„Das war spielerisch ein ganz starkes Wochenende. Es wäre bitter gewesen, wenn die Mannschaft schon wieder nicht für ihre gute Leistung belohnt worden wäre. Jetzt ist der Klassenerhalt wieder in greifbarer Nähe“, so Trainer Benjamin Bruns. Mit nun 10:20 Punkten bei einem Spielverhältnis von -34 klettern die Westerceller wieder auf den sichern Platz 7. Allerdings liegt das Team der SG Schwarz-Weiß Oldenburg nur aufgrund der mehr absolvierten Spiele (10:22 Punkte) trotz besserem Spielverhältnis (-27) auf dem Relegationsplatz. Einen Punkt dahinter lauert auch noch der SC Marklohe (9:21, -23). Dagegen konnte man den Vorsprung auf MTSV Eschershausen auf 4 Punkte ausbauen. Es besteht also weiterhin Hoffnung für die Schwarz-Gelben!

Die Mannschaft möchte sich bei allen Fans bedanken, die am Wochenende den Weg in die Halle gefunden und so hinter der Mannschaft gestanden haben. Ihr seid spitze!