Gold und Bronze bei Internationale Kodokan Open

Am 10./11.02.2018 starteten 212 Teilnehmer aus 51 Vereinen und 6 Ländern bei den Internationalen Kodokan Open. Traditionell nutzt dieses Turnier die deutsche, niederländische und skandinavische Elite des Ju-Jutsus als Vorbereitung auf die Junioren WM Anfang März. Vom VfL Westercelle wollten sich Melissa Chevalier (U15 -52 kg) und Simon Fukas (U18 -60 kg) mit diesen Kämpfern und Kämpferinnen messen.

Simon durfte gleich als Erster ran und bekam es sogleich mit dem schwersten Gegner und Favoriten seiner Klasse zu tun. Gegen den schwedischen Vizeeuropameister von 2017, Nisse Lindberg, konnte er den Kampf allerdings bis kurz vor Schluss ausgeglichen gestalten. Beide Kämpfer konnten sich Ippons im Part I und Part III sichern, hatten aber Probleme den jeweils Anderen sauber zu werfen. Sekunden vor dem Ende lag Simon mit zwei Punkten zurück und musste alles auf eine Karte setzen, um noch den Sieg zu erringen. Er versuchte Lindberg mit Tani Otoshi (Talfallzug) zu Boden zu bringen, der konnte sich aber befreien und seinerseits Simon mit einem Seoi Nage (Schulterwurf) werfen. Durch die Niederlage ging es für Fukas nun in der Trostrunde um den dritten Platz. Dort traf er auf einen niederländischen Ju-Jutsuka. Noch aufgeputscht von seinem ersten Kampf, ließ Simon nichts anbrennen. Schnell überwand er die Distanz zu seinem Gegner, brachte ihn mit Seoi Nage zu Boden und holte sich dort mit einem Würger den nötigen Ippon in Part III. Anschließend konnte er sich im Part I darauf verlegen seinen Gegner auszukontern und den Kampf so nach 50 Sekunden beenden. Im anschließenden kleinen Finale ging es gegen einen Kämpfer vom PSV Basdorf. Trotz der Reichweitenvorteile seines Gegners konnte Simon die Distanz schnell überbrücken und den Basdorfer wiederholt mit Ura Nage (Ausheber) und Tani Otoshi zu Boden bringen und dort dann abhebeln. Allerdings konnte der geschickt verhindern, dass Simon klare Treffer im Part I landete. Fukas konnte jedoch seinen klaren Punktevorsprung behaupten und erkämpfte sich mit einem 14:9 die Bronzemedaille.

In der Klasse U15 bis 52 kg traf Melissa Chevalier zuerst auf eine Ju-Jutsuka aus Sachsen-Anhalt. Die etwas kleinere und kompakte Kämpferin stellte sich als sehr unbequeme Gegnerin heraus. Melissa konnte nie ihre Reichweitenvorteile ausspielen. Auch aus den Wurfansetzen oder Haltepositionen konnte sich die Anhaltinerin immer wieder befreien. Letzten Endes gelang es Melissa über Atemis die entscheidenden Punkte zu sammeln und den Kampf knapp mit 10:8 für sich zu entscheiden. Den zweiten Kampf gegen eine Kämpferin aus Velpke begann Melissa etwas übermotiviert und handelte sich prompt ein Chui (Bestrafung) wegen eines zu harten Treffers gegen den Kopf ein. Nach einem erneuten Schlagabtausch unterlief Melissa die gleiche Unkonzentriertheit und wurde folgerichtig disqualifiziert. Durch die günstigere Punktekonstellation in ihrem Kämpferpool konnte sie dennoch im Halbfinale antreten. Hier musste sie sich gegen eine Schwedin behaupten und konnte endlich ihr Leistungsvermögen abrufen. Insbesondere im Part II konnte Melissa immer wieder mit Tani Otoshi punkten. Nur am Boden bekam sie die bewegliche Schwedin nicht in den Griff, setzte sich aber Ende deutlich nach Punkten durch. Im Finale traf Melissa erneut auf ihre Vorrundengegnerin aus Velpke. Anders als im ersten Aufeinandertreffen griff sie nun überlegt an und setzte saubere Treffer im Part I. Den Ippon im Wurfsegment konnte sie sich mit einem Kubi Nage (Nackenwurf) holen und mit einer abschließenden Haltetechnik beendete Melissa das Finale nach knapp 60 Sekunden und sicherte sich den ersten Platz.

Mit diesen Ergebnissen zeigten sich die beiden VfL Ju-Jutsuka gut vorbereitet, für die in zwei Wochen beginnenden Regionalmeisterschaften in Delmenhorst.