Nicht selbstverständlich in dieser Liga spielen zu dürfen

Von einem perfekten Start konnte man bei der U17 reden. Die Spieler der von Klaus-Ulrich Fiedler und Maximilian Bähr trainierten Mannschaft, verfügten über kaum Erfahrung oberhalb des Bezirks.

Umso überraschender der Start in die Saison: die Bundesligagarde des VfL Wolfsburg, mit einigen Nationalspielern bestückt, wurde im Elfmeterschießen aus dem NFV-Pokal geworfen. Auch in der Liga lief es anschließend, sodass der Tabellenführer zwischenzeitlich aus dem bescheidenen Westercelle kam. „Wir haben uns super vorbereitet und konnten aus dem Wolfsburg-Spiel eine Menge Euphorie mitnehmen. Die ersten fünf Spiele in der Liga ungeschlagen zu bleiben, war unglaublich. Auch was für einen tollen Fußball wir mit welch einer breiten Brust gespielt haben, war beeindruckend“, zeigt sich Co-Trainer Max Bähr vom Saisonstart begeistert.

Das folgende Spiel bei der Braunschweiger Eintracht war dann leider der Beginn einer Durststrecke von fünf sieglosen Spielen. Bähr: „Hier haben wir nicht schlecht gespielt, nur leider zum falschen Zeitpunkt die falschen Entscheidungen getroffen und wurden daraufhin mit 1:4 nach Hause geschickt.“

Wiedergutmachung für die fünf Spiele, aus denen nur zwei Unentschieden resultierten, war dann der letzte Auftritt vor der Winterpause, als man zu Hause die Freien Turner aus Braunschweig empfing. Die Mannschaft wollte mit einem positiven Gefühl in die Winterpause und tat dafür alles. „Das war eine der besten kämpferischen Leistungen“, zeigt sich Bähr zufrieden mit dem letzten Heimspiel. Vor dem Spiel saß die Mannschaft zusammen, entwickelte einen Matchplan und konnte diesen beim 4:0-Sieg mehr als gut umsetzen.

Begeistert war der kürzlich vom DFB als Fußballheld ausgezeichnete Bähr auch vom Auswärtsspiel beim JFV Norden. Der Verein ermöglichte es der Mannschaft einen Tag vorher anzureisen und im Hotel zu übernachten. Für Bähr „eine fantastische Erfahrung, auch wenn wir nicht gewonnen haben.“

In der Rückrunde ist das Ziel trotz 18 Punkten und dem fünften Rang der Klassenerhalt. „Wir haben leider nicht die Möglichkeit gehabt uns vernünftig vorzubereiten, da wir gegenüber anderen Vereinen einfach keinen Kunstrasenplatz haben. Wir konnten lediglich unser Fitnesslevel hochhalten und hatten viele Kranke, die teilweise mehrere Wochen nicht trainieren konnten“, drückt Bähr auf die Euphoriebremse. Für ihn sei man noch nicht so weit, dass man wieder im Spielfluss sei, er gibt sich aber kämpferisch: „Das wird uns nicht leicht fallen, aber wir werden auch diese schwierige Aufgabe annehmen. Es ist nicht selbstverständlich in dieser Liga spielen zu dürfen, da müssen wir immer 100% geben.“

Vielleicht hilft ja der Erfolg aus der Halle mit genügend breiter Brust aufzutreten: der VfL konnte sich bei den Niedersachsenmeisterschaften im Futsal bis auf den dritten Platz spielen und scheiterte nur knapp an der Qualifikation zu den norddeutschen Ausscheidungen.

Jetzt gilt es die Hinrunde, trotz der widrigen Vorbereitung, zu bestätigen. Die erste Chance bietet sich am 24.02. beim JFV Calenberger Land.

Text: Sören Thalau
Foto: David Borghoff