Schwedische Mannschaft revanchiert sich beim Gothia-Cup für WM-Niederlage an U17

“Die Woche ging leider viel zu schnell rum“, zeigt sich Luca Siegesmund enttäuscht, dass auch in Schweden eine Woche nur aus sieben Tagen besteht. Obwohl der Gothia-Cup in Göteborg nicht nur auf dem Sommerfahrplan des VfL Westercelle das Highlight darstellt und sich tausende Jugendmannschaften aus aller Welt zum „Youth World Cup“ an der schwedischen Westküste versammeln – die Zeit bleibt unantastbar. Gleiches scheint jedoch auch für die Gesetze des Fußballs zu gelten.

Auch bei der vierten Teilnahme einer schwarz gelben Jugendmannschaft zeigte der Gothia-Cup, was ihn auszeichnet und so besonders macht. Im positiven wie im negativen Sinne: „Die Organisation war wie immer super, es war erneut ein großartiges Erlebnis“, schwärmt Siegesmund, der bei allen vier Reisen nach Schweden mit dabei war. Zuvor nur als Spieler, in diesem Jahr erstmals an der Seitenlinie. Der 18 Jährige unterstütze Maximilian Bähr beim Coaching der U17, die als einziges Team des VfL die Fahne hochhielt. Bähr schlug in dieselbe Kerbe: „Das Rahmenprogramm ist immer sehr toll gemacht, die ganze Woche ist eine logistische Meisterleistung.“

Für Siegesmund bestätigten sich die Eindrücke, die er in den letzten Jahren bereits gewinnen konnte: „Man hat schon fast ein Heimatgefühl in Göteborg, da kann man sich auch auf die Jungs vertrauen, dass sich niemand verläuft.“ In der „zweiten Heimat“ Göteborg bezog die Delegation erneut eine Turnhalle als Unterkunft, die man sich mit der U19 des FC Verden 04 teilte. „Es war eine wunderschöne Woche mit den Jungs“, so Bähr. „Das stärkt auch den Zusammenhalt, die Mannschaft rückt dann immer näher zusammen.“

Die U17 freut sich über den Sieg gegen Aalborg Chang aus Dänemark.

Zusätzlich zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite – gleiches hatten die Schwarz-Gelben auch auf dem grünen Rasen in Planung.

In der Gruppenphase bewegte sich die Mannschaft parallel zu ihren Zielen: Drei Siege gegen Mannschaften aus den USA, Dänemark und Schweden sorgten in den ersten Tagen für Euphorie und als Gruppenerster die Qualifikation für den A-Pokal. „Wir wurden erst im letzten Gruppenspiel gefordert“, so Siegesmund, der das Gefahrenpotenzial der deutlichen Siege in der Vorrunde (8:0, 3:0, 4:2) sah. Nachdem die Mannschaft ein Freilos für das erste KO-Spiel erhalten hatte, war im anschließenden 1/32-Finale Schluss: Mit einer 1:2-Niederlage gegen Eskilsminne IF aus Schweden fand das Turnier für den VfL ein jähes Ende. „Es war schade, dass wir direkt gegen einen ebenfalls Erstplatzierten gespielt haben. Da haben wir auch verdient verloren, der Gegner war griffiger, bei uns hat hingegen die Kraft nicht mehr gereicht“, erklärt Siegesmund. Ein Tor nach einem Freistoß und ein individueller Fehler standen einem eigenen Treffer per Strafstoß gegenüber – am Ende zu wenig für das Weiterkommen.

Bähr, der zur aktuellen Saison neu zum Trainerteam der U17 rund um Dennis Hadler stößt, gewann den Duellen dennoch viel Positives ab: „Ich konnte die Jungs kennenlernen, somit war die Woche Gold wert.“ Obwohl das harte Gesetz des Stärkeren in der KO-Phase zugeschlagen hatte, sei das Ausscheiden kein Grund zur Trauer gewesen, denn danach konnte die Zeit für weitere Aktivität en genutzt werden. Neben dem Freizeitpark „Liseberg“ oder der Fußballmeile „Heden“ zog es die jungen Fußballer vor allem in die „SKF-Arena“, wo sich Jugendmannschaften umkämpfte Duelle vor über 10.000 Zuschauern lieferten.

Ohne den Rotary Club Celle-Schloss wäre die Teilnahme am Gothia-Cup für den VfL immer nur ein Traum geblieben. Auch in diesem Jahr unterstütze der Verein die Reise finanziell. „Durch die großzügige Unterstützung vom Rotary Club Celle-Schloss konnte das Unternehmen „Gothia-Cup 2018“ in Angriff genommen werden“, erklärte VfL-Jugendleiter Marc Siegesmund. „Wir bedanken uns sehr für die großzügige Spende, mit der die Fahrt zum größten Jugendfußballturnier der Welt unternommen werden konnte.“ Doch der Gothia-Cup ist mehr als ein Fußballturnier.

Denn neben der sportlichen Erfahrung ging es auch um internationale Freundschaften und den Austausch, wie es sich im jeweiligen Land mit dem runden Leder verhält. Geht es nach Luca Siegesmund, etabliert sich mit der Reise nach Göteborg aktuell eine Tradition beim VfL Westercelle: „Ich würde in den nächsten zehn Jahren immer wieder mitfahren.“

Text: Noah Heinemann

Bilder: Christopher Menge