Bau des ersten Fußball-Kunstrasenplatzes in Celle

In Munster gibt es einen, in Schneverdingen auch und in Hannover sowieso: Da soll Celle nicht länger hinterherhinken. Schon im kommenden Jahr soll ein zentraler Punkt aus dem Sportentwicklungsplan umgesetzt werden – ein Kunstrasenplatz soll dafür sorgen, dass die Fußballer das ganze Jahr über ihren Sport nachgehen können. Der Platz mit Flutlichtanlage soll wie in der Studie empfohlen in Westercelle gebaut werden. Der VfL Westercelle, der größte Verein im Landkreis Celle, hat inzwischen entsprechende Förderanträge gestellt und will durch verschiedenen Aktionen den Eigenanteil von mindestens 25 Prozent finanzieren.

„Seit der Zusage von unserem Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge am 14. Mai, uns finanziell zu unterstützen, haben wir das fast Unmögliche wahr gemacht und eine konkrete Planung auf die Beine gestellt“, sagt VfL-Projektleiter Hans Weger. Die Zeit drängte, denn um im nächsten Jahr eine Förderung des Landessportbundes zu erhalten, mussten die kompletten Antragsunterlagen bis zum 15. Juli vorliegen. „Unser Architekt und die Verwaltung im Celler Rathaus, die einen positiven Bauvorbescheid erstellt hat, haben super schnell gearbeitet“, sagt Weger, dessen Team auch bei der Stadt Celle, dem Landkreis Celle und der Regionalstiftung der Sparkasse Celle einen Antrag auf Förderung gestellt hat. „Wir hoffen sehr, dass uns alle Fördermittelgeber unterstützen“, sagt der Vorsitzende des VfL Westercelle Harald Nowatschin. „Celle braucht einen Kunstrasenplatz, gerade auch für unsere Kinder und Jugendlichen.“ Ein solcher Platz werde auch für Entspannung bei den Hallenkapazitäten sorgen. „Packen wir es gemeinsam an“, so Nowatschin.

Das Projektteam aus der VfL-Fußballsparte arbeitet bereits seit einem guten Jahr dafür, den Traum des ersten Kunstrasenplatzes in Celle zu realisieren. Unter anderem hat Niklas Brandt das Projekt zum Thema seines Studiums gemacht. Die größte Herausforderung bei der Realisierung ist die Finanzierung. Denn selbst wenn alle Fördermittelgeber grünes Licht geben, muss der VfL gut 200.000 Euro selbst aufbringen. Die Gesamtkosten liegen nach der Schätzung des renommierten Architekten Dieter Grundmann, der zuletzt das Nachwuchsleistungszentrum von Hannover 96 ausgebaut hat, bei etwa 800.000 Euro.

„Die Finanzierung des Eigenanteils soll durch Spenden, Sponsoring und ein Darlehen sichergestellt werden“, erklärt der Finanzverantwortliche der VfL-Fußballsparte Matthias Stiekel. Der Kredit soll dabei über die Mitglieder finanziert werden. Zunächst braucht der Verein aber ein gewisses Startkapital, daher sind verschiedene Aktionen geplant.

Los geht es bereits am Sonntag, 12. August, mit einer offiziellen Saisoneröffnung, bei der Spenden für den Kunstrasenplatz gesammelt werden. „Wir haben zum Beispiel die Foto-Aktion ,Dein Gesicht für den Kunstrasen‘ ins Leben gerufen“, erzählt Sebastian Paschke, Beauftragter für Veranstaltungen der VfL-Fußballsparte. „Gegen eine Spende von mindestens zehn Euro kann man sich fotografieren lassen. Alle Bilder werden dann auf ein großes Banner gedruckt.“ Außerdem soll es „Kunstrasenbauer“-T-Shirts geben. „Statt Eintritt bitten wir an diesem Tag für die Heimspiele unserer 1. und 2.Herren zudem um Spenden“, ergänzt Fußball-Spartenleiter Christopher Menge, der sich freut, dass die 1. Herren mit gutem Beispiel vorangegangen ist und die Preisgelder von insgesamt 475 Euro aus der Vorbereitung für das Projekt gespendet hat.

Die größte Veranstaltung ist am Samstag, 1. September, geplant. Beim Kunstrasenlauf soll möglichst viel Geld für das Projekt zusammenkommen. Organisiert wird der Spendenlauf von Dr. Fritz Spering, der jahrelang den „Run for life“ erfolgreich am Gymnasium Ernestinum organisierte. Die Läufer suchen sich dabei eigene Sponsoren, die für eine Sportplatz- oder eine Waldrunde einen gewissen Geldbetrag ausloben. „Unser Vorteil ist, dass bei uns so viele Kinder und Jugendliche spielen“, sagt Weger. „Wenn die alle laufen, sollte da schon ein schöner Betrag zusammenkommen.“ Aber natürlich dürften auch Freunde und Familie an dem Lauf teilnehmen.

„Unser Vereinswirt Ralf Krüger hat zudem angekündigt, die Hälfte des Eintrittsgeldes vom Oktoberfest zu spenden“, ergänzt Paschke. „Außerdem wird das Fest unter das Motto ,Kunstrasenbauer‘ gestellt.“ Bis zum Ende des Jahres solle es zudem immer wieder verschiedene Aktionen geben.

Zudem hoffen die Projektverantwortlichen, dass viele Firmen und Betriebe den Bau des ersten Kunstrasenplatzes in Celle finanziell unterstützen. „Wir sind zuversichtlich viele überzeugen zu können, dass wir in unserer Stadt einen Kunstrasenplatz brauchen“, sagt Sebastian Brammer, der in der VfLFußballsparte für Marketing zuständig ist.

Spartenleiter Menge und der Projektverantwortliche Weger sind froh, dass sie ein großes Team hinter sich haben. „Anders wäre ein solches Projekt gar nicht umsetzbar“, sagen die beiden unisono.

Text: Christopher Menge
Bild: David Borghoff