Lehrer halten Alte Herren in der Spur

Nicht jedermann freut sich, wenn sie in geballter Masse auftreten – doch bei den Alten Herren wandelte sich dieses Bild in der Hinrunde. Mit Trainingsfleiß, Witz und der nötigen Portion Erfolg haben sich die Lehrer ihren Platz in der Mannschaft erarbeitet.

Nach einem mäßigen Start konnte die Mannschaft zum Abschluss der Hinrunde eine Serie von fünf Siegen in Folge feiern. Darunter der 3:1 Erfolg im Pokal beim SSV Groß Hehlen – ein Spiel, das von seiner Dynamik und technischen Raffinesse her „mit der Kreisliga mithalten konnte“, so ähnlich sagte es zumindest Schiedsrichter Hauer nach der Partie. Schlüssel zu den Erfolgen war sicherlich die Erkenntnis, dass die Mannschaft sich im Warmen und Trockenen nicht sonderlich wohl fühlte. Daher wurden die Spiele nach Möglichkeit in den November verlegt. „Lehrer brauchen das raue Klima, um ihre Topleistung abrufen zu können.“, so ein Beteiligter, der nicht weiter genannt werden möchte.

Tore am Fließband werden mittwochs beim Training erzielt. Ohne die störende Vorbereitung durch rechtzeitiges Umziehen oder einer langwierigen Prozedur des Warmmachens, geht es von der ersten Minute an zur Sache. „Praxis, Praxis, Praxis“ ist offenbar der passende Leitspruch der Trainer. Um sich nicht umzugewöhnen, dürfen die Lehrer auf die kleinen Tore genauso schießen wie im Spiel auf die großen. Ein wenig Augenmaß hilft dabei, sicher und objektiv auf Tor oder nicht Tor zu entscheiden. Bei gelegentlichen Misserfolgen baut ein nett gemeintes „Heute wird das eh nichts mehr, aber probiere ruhig weiter.“ schnell wieder auf.

Die häufigen Fehlzeiten der Lehrer durch Dienstbesprechungen, Konferenzen oder gar Elternsprechtage, die ausgerechnet am Mittwoch abgehalten werden müssen, können sie durch den vermehrten Einsatz in den Ferien und an den Tagen ohne lästige Nachmittagsverplichtungen wieder wett machen.  Beweise? Die drei besten Torschützen der Mannschaft sind allesamt, richtig, Lehrer! Und so kam es, dass auch die Weihnachtsfeier harmonisch und im gegenseitigen Respekt ablief. Keiner musste sich Sorgen um sein Essen oder Trinken machen. Jeder bekam seinen Platz an der Tafel und sogar Fremde durften sich der Mannschaft kurz vorstellen.

So freut sich jeder in der Mannschaft auf die Rückrunde. Auf eine Hallensaison wird weitestgehend verzichtet, draußen sind die Bedingungen einfach zu gut. Ein wenig Matsch und Regen, dazu das Rutschen im tiefen Geläuf und das ganze bei 1°C plus – ein größeres Geschenk kann man der Mannschaft gar nicht machen. Vielleicht sollte man über eine Umbenennung nachdenken – in Alte Männer!