Beiträge

Gold für Kristin Raddatz bei der Deutschen Meisterschaft

Vom 16.-17.03.2024 fanden in Gelsenkirchen die Deutschen Meisterschaften im Ju-Jutsu statt. Unter 253 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war der VfL Westercelle mit 4 Kämpferinnen und Kämpfern vertreten.

Am ersten Tag des Turnieres ging Kristin Raddatz in der Kategorie Fighting, in der Klasse U21 bis 70 kg an den Start. Die Kontrahentin aus Bayern setzte Kristin früh unter Druck und ging schnell mit vier Punkten in Führung. Auch im weiteren Verlauf des Kampfes behielt die Gegnerin vorerst die Oberhand. Kristin konnte den Punkteabstand zwar mit erfolgreichen Würfen für Ippon (große Wertung) und auch einer erfolgreichen Haltetechnik wieder verkürzen, aber ausgerechnet in ihrer Paradedisziplin Part I (Schlagen und Treten), konnte sie keine klaren Treffer erzielen, um den Kampf vorzeitig zu entscheiden. Sekunden vor dem Ende, bei Punktegleichstand, sollte ihr doch noch eine erfolgreiche Kombination gelingen und gewann mit Full Ippon. Im zweiten Kampf, gegen eine Ju-Jutsuka aus Baden, konnte Kristin ihre Reichweitenvorteile gut einsetzen. Schnell ging sie mit Schlag- und Trittkombinationen in Führung und konnte im Übergang zum Wurfpart mit O-Soto-Gake für Ippon punkten. Mit der anschließenden Haltetechnik gewann sie vorzeitig mit Full Ippon. Im letzten Kampf traf Kristin auf ein Kameradin aus dem Bundeskader. Von Beginn an tat sich Kristin mit der passiv eingestellten Kontrahentin aus Bayern schwer. Beide punkteten für Ippon im Part I, wobei die Bayerin sich eine kleine Führung erarbeiten konnte. Auch im Wurfpart gelang Kristin, trotz mehrerer Ansätze, kein erfolgreicher Wurf. Stattdessen gelang es ihrer Gegnerin, die Würfe zu verhindern und am Boden sofort mit einer Würge- oder Haltetechnik zu punkten. Den Punkterückstand konnte Kristin nicht mehr aufholen und musste sich am Ende mit 7:13 geschlagen geben. Durch die zwei zuvor mit Full Ippon gewonnen Kämpfe, behielt Kristin in der Endabrechnung jedoch die Oberhand und durfte sich über die Goldmedaille freuen. „Eine Medaille war das Ziel. Dass es im ersten U21-Jahr gleich die Goldene wurde, ist umso schöner.“, waren die Trainer Alexey Volf und Karsten Sell glücklich über das Ergebnis. „Jetzt gilt der Fokus der kommenden Jugendeuropameisterschaft vom 04.04.-07.04.24 in Bukarest.“

Am zweiten Tag gingen die Bodenkämpfer des VfL in der Kategorie Newaza/BJJ auf Medaillenjagd. Einen optimalen Start in das Turnier hatte Viktor Bittermann in der Klasse Adults bis 77 kg. Nachdem er sich die Backmount (Position im Rücken des Gegners) erbarbeitete, konnte er seinen ersten Kontrahenten aus Hessen mit einer anschließenden Würgetechnik (Bow and Arrow Choke) zur Aufgabe zwingen. Im anschließenden Viertelfinale, gegen einen Kämpfer aus Württemberg, hatte er leider das Nachsehen und musste sich dem erfahreneren Ju-Jutsuka, nach einem Armhebel, geschlagen geben. In der Trostrunde, im Kampf um Platz drei, versuchte Viktor noch einmal alles. Am Ende hatte sein Gegner aus Bayern leider die größeren Kraftreserven und zwang Viktor mit einer Würgetechnik zur Aufgabe. Damit belegte Viktor bei seiner ersten Deutschen Meisterschaft einen respektablen 9. Platz. In derselben Klasse startete Oleksii Lemish. Seinen ersten Kampf, gegen einen Ju-Jutsuka aus NRW, gestaltete er lange ausgeglichen. Keiner von beiden konnte in der regulären Kampfzeit von 6 Minuten einen Vorteil oder Punkte erzielen. In der anschließenden Verlängerung gelang es seinem Gegner letztendlich doch noch, sich durch einen Guard Pass einen Vorteil zu erarbeiten, wodurch dieser nach Ablauf der Zeit den Sieg zugesprochen bekam. Leider konnte Oleksii in der Trostrunde nicht mehr antreten und belegt so den 9. Platz. Zuletzt startete Florian Mönkemeyer in den Turniertag. In der Klasse U21 bis 77 kg traf er zuerst auf einen Kämpfer aus Hessen. Konnte Florian zu Beginn noch gut mithalten, übernahm sein Gegner zunehmend die Kontrolle und zwang ihn mit einem Kniehebel zur Aufgabe. Von der Niederlage gegen den späteren Deutschen Meister ließ sich Florian aber nicht demotivieren. Gegen seinen nächsten Kontrahenten aus Niedersachsen übernahm er die Kontrolle, konnte sich schnell einen 11:0 Punktevorsprung erarbeiten und nach einem Armhebel den Kampf mit Submission gewinnen. Im Halbfinale versuchte Florian an die vorige Leistung anzuknüpfen, musste aber der größeren Erfahrung des Hessen Tribut zollen und durch eine Würgetechnik am Ende aufgeben. Damit konnte sich Florian bei seiner ersten DEM-Teilnahme über die Bronzemedaille freuen.

Auch BJJ-Trainer Kostiantyn Murzin war mit der Leistung seiner Kämpfer zufrieden. „Alle drei konnten sich in ihrem ersten Wettkampfjahr gleich für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren. Auf die gezeigten Leistungen können wir gut aufbauen und werden nächstes Jahr stärker zurückkommen.“

6 Mal Gold für die Ju-Jutsuka des VfL Westercelle

Am 03.02.2024 richtete der VfL Westercelle die Norddeutschen Meisterschaften im Ju-Jutsu aus. 235 Ju-Jutsuka aus Norddeutschland kamen nach Celle und gingen in den Kategorien Fighting und Newaza auf Medaillenjagd. Für den VfL gingen 13 Kämpferinnen und Kämpfer an den Start.

In der Kategorie Fighting U14 bis 44 kg bestritt Isabella Skierecki die ersten Kämpfe. Gegen drei Kontrahentinnen aus Hamburg und Niedersachsen konnte sich Isabella souverän nach Punkten oder Full Ippon (Technischer K.O.) durchsetzen. Nur im Kampf um Gold musste sie sich einer weiteren Hamburgerin vom Zanshin Dojo knapp nach Punkten geschlagen geben. Bei ihren ersten Norddeutschen Meisterschaften durfte sie mit dem erreichten zweiten Platz dennoch mehr als zufrieden sein. In der Klasse U14 bis 36 kg startete Theodor Godawa. Mit schnellen Atemiangriffen (Schlagen und Treten) und seinem Spezialwurf Seoi-Nage (Schulterwurf) dominierte er seine Gruppe, gewann alle Kämpfe mit Full Ippon und konnte sich wie im Vorjahr die Goldmedaille sichern. Andreas Scholl tat es ihm gleich. In der U16 bis 52 kg bezwang er seine Gegner aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein souverän nach Punkten oder Full Ippon und erkämpfte sich erneut den 1. Platz.

Nur eine Gegnerin hatte Tabea Geske in der Klasse U16 bis 63 kg. In einem Best of 3 Duell sicherte sie sich gegen ihre Dauerrivalin aus Rottorf mit zwei vorzeitigen Siegen ebenfalls die Goldmedaille.

Nach diversen Absagen wegen Krankheit oder Verletzung blieb Kristin Raddatz nur eine Kontrahentin in der Klasse Adults bis 70 kg. Diese Aufgabe konnte die aktuelle Weltmeisterin aber routiniert bewältigen und durfte sich am Ende über den Norddeutschen Titel freuen. Vizeweltmeisterin Isha Njingo musste das Turnier wegen Verletzung leider vorzeitig beenden und WM-Bronzegewinner Justin Gramlich war aus Mangel an Gegnern zum Zuschauen gezwungen.

In der Kategorie Newaza (Bodenkampf) U14 bis 36 kg ging Matvii Romaniuk auf Medaillenjagd. Bei seinen ersten Norddeutschen Meisterschaften setzte er sich souverän gegen Ju-Jutsuka aus Hamburg mit Submission (Aufgabe des Gegners) durch und erkämpfte sich damit den ersten Platz. Eine weitere Goldmedaille für den VfL holte Artem Petrenko in der Klasse U14 bis 56 kg. Auch er ließ bei seinen Kontrahenten aus Hamburg nichts anbrennen und setzte sich jeweils mit Submission durch. In der Klasse U18 bis 69 kg musste sich Mykhailo Kozyna nur einem Kontrahenten aus Hamburg geschlagen geben und durfte sich zum Schluss über die Silbermedaille freuen.

Einen dritten Platz belegte Florian Mönkemeyer in der Klasse U21 bis 77 kg nach dem er sich gegen zwei Kontrahenten aus Niedersachsen geschlagen geben musste. Bei den Adults bis 77 kg gingen Oleksii Lemish und Viktor Bittermann an den Start. Durch Siege in ihren jeweiligen Pools erreichten beide das Halbfinale. Dort mussten sich beide jedoch erfahreneren Gegnern geschlagen geben und holten am Ende ebenfalls die Bronzemedaille.

„Unsere Kämpferinnen und Kämpfer konnten bei einem wichtigen Saisonhöhepunkt wieder einmal zeigen, dass sie zu den Besten ihrer jeweiligen Klasse gehören. Zusätzlich konnten sich alle für die Deutsche Meisterschaft bzw. Deutsche Schülermeisterschaft qualifizieren.“, waren die Trainer Alexey Volf, Kostjantyn Murzin und Karsten Sell sehr zufrieden mit den Ergebnissen.

Der VfL Westercelle bedankt sich bei allen Helferinnen und Helfern die bei der Organisation, dem Auf- und Abbau der Matten und Technik sowie bei der Planung und Durchführung des Caterings unterstützt haben. Nur die vielen helfenden Hände haben es möglich gemacht, dass die Veranstaltung ein voller Erfolg war. Ausdrücklich bedanken, möchte sich der VfL auch bei der Kasinogesellschaft e.V. der Bundeswehr, bei Fleischerei Zimmermann und der Heidebäckerei Meyer für deren Unterstützung und Beitrag.

VfL Westercelle verteidigt Platz 1 bei der Ju-Jutsu Landesmeisterschaft

In Nienburg nahmen am 09.12.2023 275 Ju-Jutsuka aus 29 Vereinen an der Landesmeisterschaft im Ju-Jutsu teil. Für den VfL Westercelle gingen 21 Kämpferinnen und Kämpfer in den Kategorien Fighting und Newaza auf Medaillenjagd. Zu Beginn starteten im Fighting die Jüngsten des Teams in den Altersklassen U10 bis U14. Nach spannenden Kämpfen und teils sehr souveränen Leistungen in ihren jeweiligen Gewichtsklassen sicherten sich Ida Hinterthür, Botond Nemeth, Lennert Kirtoaka, Kai Mackenstein und Theodor Godawa die Goldmedaille. Einen zweiten Platz erkämpften sich Elli Fuhrmann, Isabella Skierecki und Alexander Skierecki. Am Nachmittag griffen die U16 und U21-Kämpferinnen des VfL in das Wettkampfgeschehen ein. Hier errangen Tabea Geske, Vizeweltmeisterin Isha Njingo und die aktuelle Weltmeisterin Kristin Raddatz ebenfalls Gold in ihren Klassen. „Alle Kämpferinnen und Kämpfer können stolz auf ihre Leistungen sein. Besonders unsere Jüngsten entwickeln sich stetig weiter und konnten mit einem couragierten Auftreten überzeugen.“, waren die Trainer Alexey Volf und Karsten Sell sehr zufrieden mit den Ergebnissen.

Eine weitere Erfolgsgeschichte ist das Brazilian Jiu-Jitsu Team (BJJ) des VfL Westercelle, welches in der Kategorie Newaza (Bodenkampf) antrat. Angeführt vom ukrainischen Trainerduo Kostiantyn Murzin und Oleksii Lemish traten die Kämpferinnen und Kämpfer in den Altersklassen U8 bis Senioren an. Nach sehr überzeugenden Leistungen erkämpften sich Damir Murzin, Yelyzaveta Lemish, Nazar Murzin, Eldar Symoniuk und Matvii Romaniuk die Goldmedaille. Silber holten sich Artem Petrenko, Florian Mönkemeyer und Oleksii Lemish. Einen dritten Platz konnten sich Mykhailo Kozyna und Viktor Bittermann sichern. Mit den gezeigten Leistungen waren die Trainer mehr als zufrieden. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass das BJJ-Wettkampfteam erst vor ca. 18 Monaten gegründet wurde.

Mit 13 Goldmedaillen, 6 Mal Silber und zwei Bronzemedaillen belegte der VfL, wie schon 2022, den ersten Platz in der Vereinswertung. Zusätzlich konnten sich alle Westerceller Kämpferinnen und Kämpfer von U14 bis Senioren für die Norddeutsche Meisterschaft qualifizieren, welche am 03.02.2024 in Celle stattfinden wird.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde den Trainern Alexey Volf und Karsten Sell noch ein besondere Ehre zuteil. Wegen ihrer verdienstvollen und erfolgreichen Tätigkeit als Trainer wurde ihnen vom Niedersächsischen Ju-Jutsu-Verband der 2. Dan verliehen.

Gold und Silber für BJJ Nachwuchs des VfL Westercelle

In Berlin fand am 16.09.2023 der Doso Kidscup im Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ) statt. 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von 21 Vereinen aus ganz Deutschland nahmen an diesem Nachwuchsturnier teil. Der VfL Westercelle war mit 5 Kämpferinnen und Kämpfern am Start. In den Altersgruppen U10 und U12 zeigten in ihren jeweiligen Gewichtsklassen Yelyzaveta Lemish, Damir Murzin und Matvii Romaniuk starke Leistungen. Alle mussten sich jeweils gegen vier Gegner durchsetzen und taten das auf souveräne Weise. Ihre Kämpfe gewannen sie vorzeitig entweder durch Hebel- oder Würgetechniken, womit sie ihre Gegnerinnen und Gegner zur Aufgabe zwangen und sich so den ersten Platz sicherten. Auch Nazar Murzin gelang es, seine Kontrahenten mit ähnlichen Techniken vorzeitig zu besiegen. Zwar musste er sich nur zwei Gegnern stellen, tat dies aber auf ebenso überzeugende Art wie seine Teamkameraden und holte sich auch die Goldmedaille. Einen schlechten Start in das Turnier erwischte Botond Nemeth. Gleich im ersten Kampf musste er sich nach Punkten geschlagen geben. Davon ließ er sich aber nicht beirren. In den nachfolgenden drei Kämpfen konnte er sich dann mit vorzeitigen Siegen oder nach Punkten durchsetzen und sicherte sich am Ende noch die Silbermedaille. Mit 4 mal Gold und einer Silbermedaille belegte der VfL Westercelle damit den 4. Platz in der Vereinswertung. „Unser BJJ-Nachwuchs entwickelt sich kontinuierlich weiter und wird von Turnier zu Turnier besser.“, sind die Trainer Kostiantyn Murzin und Alexey Lemish zufrieden mit den gezeigten Leistungen.

Gold, Silber und Bronze bei der Jugendweltmeisterschaft

Vom 22.-25.08.2023 fand die Jugendweltmeisterschaft im Ju-Jutsu in Astana, Kasachstan statt. Über 1.000 Athlet*innen aus 43 Nationen nahmen daran teil.  Vom VfL Westercelle waren erneut die Bundeskaderkämpfer*innen Kristin Raddatz, Justin Gramlich und zum ersten Mal Isha Njingo dabei.

Am ersten Wettkampftag startete Kristin Raddatz ins Turiner. In der Klasse U18 bis 70 kg traf die Titelverteidigerin zuerst auf Theodora Trigoni aus Griechenland. Kristin bestimmte den Kampf von Beginn an, setzte die Griechin mit schnellen Schlagkombinationen unter Druck und ging mit 4:0 in Führung. Nach einem erneuten Atemiangriff erarbeitete sie sich den notwendigen Griff, um die Griechin mit einem Schulterwurf zu werfen. Mit der anschließenden Haltetechnik gewann Kristin den Kampf vorzeitig mit Full Ippon. Im darauffolgenden Halbfinale wartete Spela Cizej aus Slowenien. Beide Kämpferinnen konnten immer wieder mit Schlagkombinationen punkten, sich aber nicht entscheidend voneinander absetzen. Der erste Wurfversuch von Kristin misslang, jedoch konnte sie die Slowenin anschließend in eine Haltetechnik zwingen und so den Ippon im Bodenkampf holen. Bis 11 Sekunden vor dem Ende des Kampfes führte Kristin mit nur einem Punkt, als es ihr doch noch gelang, ihre Gegnerin mit einer Hüftfegervariante für Ippon zu werfen und den Kampf vorzeitig zu gewinnen. Im Kampf um Gold traf sie auf Alina Gritsan aus Russland. Hier konnte Kristin erneut ihre Schnelligkeit im Part 1 ausspielen. Mit schnellen Treffern zum Kopf baute sie eine komfortable Führung auf. Einen ersten Wurfansatz der Russin konterte sie und wandelte die Situation in eine Haltetechnik um. Nun fehlte nur noch ein Wurf zum Sieg. Einen Tritt der Russin fing Kristin ab, fegte sofort das gegnerische Standbein weg, brachte die Kontrahentin so zu Boden und erhielt dafür den notwendigen Ippon. Damit krönte sich Kristin zum zweiten Mal in Folge zur Weltmeisterin.

In der Klasse U16 +63 kg trat Isha Njingo am dritten Wettkampftag an. Den ersten Kampf gegen Ana Balint aus Rumänien gestaltete Isha souverän. Schnell holte sie sich mit klaren Treffern Ippons im Part 1, um anschließend im Griffkampf ihren Spezialwurf vorzubereiten. Mit einer großen Innensichel brachte sie die Rumänin zu Boden und konnte mit der anschließenden Haltetechnik den Kampf vorzeitig beenden. Im folgenden Halbfinale traf sie auf Valeriia Noikina aus Russland. Isha fand nur langsam in den Kampf. Die Russin setzte die ersten Akzente und konnte durch einige Schlagkombinationen in Führung gehen. Isha ließ sich aber nicht beirren, hielt das Tempo hoch und konnte mit eigenen Treffern den Punkterückstand verkürzen. Einen Wurf oder Haltetechnik sollte keiner der beiden gelingen. Am Ende entschied die bessere Physis über den Ausgang des Kampfes. Isha holte sich durch beständige Angriffe die Führung und konnte diese leicht ausbauen. Die Russin versuchte gegenzuhalten, wurde aber zunehmend unsauber in ihren Angriffen, was dazu führte, dass sie Isha zwei Mal zu hart am Kopf traf und dafür letztendlich disqualifiziert wurde. Im anschließenden Finale traf Isha auf die amtierende Europameisterin dieser Klasse aus Polen, Adela Niciarz. Den Beginn des Kampfes gestalteten beide ausgeglichen. Isha ging durch eine Schlagkombination in Führung, konnte einen anschließenden Wurfversuch der Polin zwar vereiteln, war am Boden aber nicht in der Lage, sich aus einer Haltetechnik zu befreien. Zurück im Stand erzielten beide Treffer für Ippon, bis es der Polin doch noch gelang, sich den entscheidenden Griff zu erarbeiten, Isha mit einem Hüftwurf zu werfen und das Finale so zu gewinnen. Dennoch durfte sich Isha am Ende über die Silbermedaille freuen.

Am vierten und letzten Wettkampftag stieg Justin Gramlich in das Turnier ein. In der Klasse U18 bis 46 kg traf er zuerst auf Azamat Manashev aus Kasachstan. Dieser nutzte seinen Reichweitenvorteil geschickt, konnte sich schnell ein deutliches Punktepolster mit Schlag- und Trittkombinationen erarbeiten und Justin auf Distanz halten. Im weiteren Verlauf des Kampfes, fand Justin kein Mittel sich zumindest im Wurfpart oder am Boden einen Vorteil zu verschaffen und verlor am Ende nach Punkten gegen den späteren Weltmeister. Im Kampf um das kleine Finale ging es für Justin gegen Aziz Jumabaev aus Usbekistan. Beide lieferten sich von Beginn an einen offenen Schlagabtausch, bei dem sich allerdings keiner von beiden absetzen konnte. Auch einen Wurf oder eine erfolgreiche Aktion am Boden gelang keinem. Zum Ende des Kampfes lag Justin knapp in Führung als der bereits vorverwarnte Usbeke erneut eine Bestrafung für eine unerlaubte Technik kassierte und damit disqualifiziert wurde. Im kleinen Finale wartete erneut ein Ju-Jutsuka aus Kasachstan. Justin verlegte sich vorerst aufs Kontern, da sein Gegner immer wieder frontal Angriff. So konnte er eine komfortable Führung aufbauen. Nach einigen erfolglosen Wurfansätzen, verlegte sich Justin wieder auf die bewährte Strategie und behauptete so seine Führung bis zum Ende und durfte sich zum Schluss über die Bronzemedaille freuen.

„Das intensive Training in den letzten Wochen hat sich erneut ausgezahlt.“, sind die Trainer Alexey Volf und Karsten Sell überzeugt. „Kristin konnte ihren Titel verteidigen, Justin holt nach Gold und Silber mit Bronze seine dritte WM-Medaille und Isha gewinnt Silber bei ihrer ersten WM. Auf diese Leistungen können alle stolz sein.“ Ein besonderer Dank gilt erneut Judotrainer Maik Edling vom SV Nienhagen für seine Unterstützung beim Training.

Fünf Mal Gold zum Saisonabschluss für den Ju-Jutsu Nachwuchs des VfL

Am 01.07.2023 fand der 1. Küstencup in Cuxhaven statt. Beim Nachwuchsturnier für die Altersklassen von U8 bis U16 nahmen 156 Kämpferinnen und Kämpfer aus 15 Vereinen teil. Der VfL Westercelle trat mit 14 Athletinnen und Athleten in den Kategorien Fighting und BJJ an.

Nach spannenden und leidenschaftlichen Kämpfen sicherten sich in der Kategorie Fighting, in ihren jeweiligen Alters- und Gewichtsklassen Ida Hinterthür, Luis Kannenberg und Theodor Godawa die Goldmedaille. Einen zweiten Platz erkämpften sich Isabella und Alexander Skierecki sowie Lennert Kirtoaka. Über eine Bronzemedaille konnten sich Elli Fuhrmann und Kai Mackenstein freuen.

Ebenso erfolgreich war der Westerceller BJJ-Nachwuchs. Die seit einem Jahr von Kostiantyn Murzin trainierten Kämpferinnen und Kämpfer konnten ebenso mit einem couragierten Auftritt überzeugen. In ihren jeweiligen Klassen errangen Yelyzaveta Lemish und Damir Murzin die Goldmedaille. Silber holten sich Nazar Murzin, Matvii Romaniuk und Andreas Scholl. Den dritten Platz konnte sich Bela Schudlik sichern.

Im Endergebnis belegte der VfL Westercelle mit 5 Mal Gold, 6 Silbermedaillen und 3 Mal Bronze den 3. Platz in der Vereinswertung. „Nach einer langen und erfolgreichen Saison können alle stolz auf ihre gezeigten Leistungen sein.“, waren die Trainer Alexey Volf und Karsten Sell zufrieden mit den Ergebnissen des Turniers.

3 mal Gold für Westerceller Ju-Jutsuka bei den Deutschen Schülermeisterschaften

Vom 10.-11.06.2023 fanden in Bernau (Brandenburg) die Deutschen Schülermeisterschaften der U14, U16 und U18 im Ju-Jutsu statt. Unter den fast 350 Teilnehmer*innen war der VfL Westercelle mit vier Athleten*innen vertreten.

In der Klasse U14 bis 46 kg begann Andreas Scholl das Turnier gegen einen Ju-Jutsuka aus Baden. Ruhig aber bestimmt dominierte Andreas diesen Kampf. Nachdem er sich im Part I (Schlagen und Treten) den ersten Ippon (große Wertung) geholt hatte, versuchte er seinen Gegner mit einem Wurf zu Boden zu bringen. Das funktionierte beim ersten Versuch zwar nicht sofort, dafür konnte Andreas aber am Boden einen Ippon durch einen Armstreckhebel erzielen. Der zum vorzeitigen Sieg noch fehlende Ippon im Part II (Werfen), sollte nicht lange auf sich warten lassen. Nach einem erneuten Angriff mit einer Schlagkombination, gelang es Andreas seinen Griff zu erarbeiten und seinen Kontrahenten mit Hikkomi-Gaeshi (Selbstfallwurf) für Ippon zu werfen. Das anschließende Halbfinale gegen erneut einen Kämpfer aus Baden, gestaltete Andreas ähnlich souverän. Mit stoischer Ruhe erarbeitete er sich einen Ippon in allen drei Parts und zog mit Full Ippon (techn. K.O.) ins Finale ein. Im Finale setzte der Kämpfer aus Brandenburg die ersten Akzente und ging durch eine Schlagkombination in Führung. Mit einem Konter gegen einen erneuten Angriff erzielte Andreas ebenfalls einen Ippon im Part I und begann sofort, sich eine günstige Position für einen Wurf zu erarbeiten. Der erste Versuch war noch nicht erfolgreich und beide Kämpfer versuchten am Boden einen Vorteil zu erringen, was allerdings keinem von beiden gelang und der Kampf deshalb wieder im Stand begann. Dieses Mal griff Andreas sofort an, überwand die Distanz mit einer Schlagkombination und begann sofort seinen Griff zu erarbeiten und brachte den Gegner mit seinem Spezialwurf Hiza-Guruma (Knierad) erfolgreich zu Boden. Dort zwang er ihn sofort in eine Haltetechnik und nach 15 Sekunden Haltezeit, gewann Andreas auch diesen Kampf mit Full Ippon und durfte sich über die Goldmedaille freuen.

Als nächstes ging der Jüngste vom Team Westercelle, Theodor Godawa, in der Klasse U14 bis 34 kg an den Start. Trotz anfänglicher Nervosität konnte Theo die Vorgaben der Trainer hervorragend umsetzen. Die Kämpfe gegen Ju-Jutsuka aus Hessen, Berlin und NRW gewann er souverän mit Full Ippon und durfte sich bei seiner ersten Deutschen Schülermeisterschaft ebenfalls die Goldmedaille umhängen lassen.

Isha Njingo griff als letzte Westercellerin an diesem Tag ins Wettkampfgeschehen ein. In der Klasse U16 +63 kg traf sie zuerst auf eine Ju-Jutsuka aus NRW. Gleich zu Beginn des Kampfes ließ Isha keine Zweifel daran, wer als Siegerin von der Matte gehen wird. Mit einer schnellen Schlagkombination holte sie sich den ersten Ippon in Part I und ging sofort in den Griffkampf über. Anschließend gelang es Isha ihre Gegnerin mit Tani-O-Toshi (Talfallzug) zu werfen und mit einer Haltetechnik den Kampf vorzeitig für sich zu entscheiden. Mit diesem Sieg zog Isha ins Finale ein. Hier traf sie auf die zweimalige Europameisterin aus Hamburg. Den Beginn des Finales dominierte Isha, die immer wieder mit Gyaku-Zuki für Ippon punkten konnte. Die Hamburgerin war dagegen in der Lage den frühen Rückstand durch einen Wurf wieder aufzuholen. Nachdem beide am Boden keinen Vorteil erringen konnten, begann der Kampf wieder im Stand. Hier ging Isha erneut durch Schlagkombinationen in Führung, wurde aber durch einen Konter ihrer Kontrahentin zu einer Rückwärtsbewegung gezwungen, die diese gedankenschnell ausnutzen und in einen Wurf umwandeln konnte. Aus der anschließenden Haltetechnik konnte sich Isha leider nicht mehr befreien und musste sich am Ende geschlagen geben, durfte sich aber über die Silbermedaille freuen.

Am zweiten Tag des Turnieres ging Kristin Raddatz in der Klasse U18 bis 70 kg auf Medaillenjagd. Nach einem halben Jahr Turnierpause aus gesundheitlichen Gründen und nur acht Wochen Vorbereitung war der amtierenden Weltmeisterin die Nervosität deutlich anzumerken. Diese war aber mit Beginn der Vorrunde wie weggeblasen. Beide Kämpfe gegen Ju-Jutsuka aus NRW und Bayern gestaltete Kristin gewohnt souverän, setzte ihre Kontrahentinnen mit schnellen Schlagkombinationen früh unter Druck, um ohne Zögern in einen Wurf überzugehen. Mit den anschließenden Haltetechniken beendete sie die Kämpfe mit Full Ippon. Das Halbfinale gegen eine Hamburgerin gestaltete Kristin ähnlich und zog mit erneutem Full Ippon ins Finale ein. Hier traf sie erneut auf die Vorrundengegnerin aus Bayern. Auch dieses Mal dominierte Kristin den Kampf mit​ schnellen Schlag- und Trittkombinationen. Sie erarbeitete sich schnell einen 8:0 Punktevorsprung und versuchte auch mit diversen Wurfansätzen die Bayerin zu Boden zu bringen, was allerdings nicht für Ippon gelang. Dafür war Kristin in der Lage, am Boden zu punkten. Im weiteren Verlauf des Kampfes baute sie ihren Vorsprung weiter aus und entschied dieses Finale am Ende mit 19:3 für sich. „Mit drei Titeln und einer Silbermedaille haben unsere Kämpferinnen und Kämpfer das beste Ergebnis bei einer Deutschen Meisterschaft erzielt, seit dem es unser Wettkampfteam gibt.“, sind die Trainer Alexey Volf und Karsten Sell stolz auf die erzielten Leistungen. Damit konnte der VfL Westercelle erheblich zum 2. Platz des Niedersächsischen Landesverbandes in der Landeswertung mit 8 mal Gold, 11 Silber- und 12 Bronzemedaillen beitragen.

Justin Gramlich ist Vize-Europameister

Über 800 Athletinnen und Athleten aus 27 Nationen nahmen vom 09.-12.03.2023 an der Jugend-Europameisterschaft im Ju-Jutsu in Verquin, Frankreich, teil. Vom VfL Westercelle starteten die beiden Bundeskaderathlet*innen Isha Njingo und Justin Gramlich bei diesem Turnier.

Am ersten Tag ging Isha Njingo auf Medaillenjagd. In der Klasse U16 +63 kg traf sie im ersten Kampf auf Noemie Novar aus Frankreich. Isha setzte die ersten Akzente und konnte gleich den ersten Ippon (große Wertung) mit einer Schlagkombination erzielen. Die Französin konnte aber umgehend mit einem eigenen Angriff punkten und versuchte anschließend Isha sofort zu werfen. Sie konnte den Wurf aber verhindern und ihrerseits die Französin mit Tani-O-Toshi (Talfallzug) für Ippon werfen. Dennoch blieb der Kampf lange ausgeglichen. Sekunden vor Schluss lag Isha mit einem Punkt zurück und musste sich erneut einem Wurfversuch erwehren. Am Boden gelang es ihr dann doch noch ihre erschöpfte Gegnerin in eine Haltetechnik zu zwingen und nach 15 Sekunden Haltezeit mit Full Ippon zu gewinnen. Gegen die nächste Kontrahentin, Adela Niciarz aus Polen, blieb Isha ihrer offensiven Strategie treu. In der ersten Minute lieferte sie sich mit der Polin einen offenen Schlagabtausch in dessen Verlauf beide punkten konnten. Allerdings war gleich der erste Wurfversuch von Niciarz erfolgreich. Anschließend war sie in der Lage Isha noch für 15 Sekunden am Boden zu halten. Der Polin fehlte zum vorzeitigen Sieg jetzt nur noch ein Ippon im Part I (Schlagen und Treten), den sie mit dem nächsten Angriff auch erzielte. Damit ging es für Isha im nächsten und letzten Kampf um Platz drei. Gegen Ana Balint aus Rumänien bestimmte Isha über weite Strecken den Kampf. Mit hohem Tempo und beständigen Angriffen konnte sie sich einen Punktevorsprung erarbeiten, kassierte aber auch eine Bestrafung, wegen eines Treffers zum Kopf. Beim Stand von 17:10 wurde sie erneut vom Kampfrichter wegen eines vermeintlichen Treffers am Kopf verwarnt, welches automatisch die Disqualifikation bedeutete. Damit belegte Isha am Ende den 5. Platz.

Am zweiten Tag griff Justin Gramlich in das Wettkampfgeschehen ein. In der Klasse U18 bis 46 kg ging es für den Vizeweltmeister von 2022 zuerst gegen Mattia Sordoni aus Italien. Aus Part I heraus kontrollierte Justin den Kampf sicher. Punktete immer wieder mit Tritt- und Schlagtechniken. Einem Wurfversuch des Italieners konterte er mit einer kleinen Außensichel und holte sich anschließend den vorzeitigen Sieg mit einer erfolgreichen Haltetechnik. Als nächster Gegner wartete Ayrton Leger aus Frankreich. Auch in diesem Kampf setzte sich Justin durch Atemis schnell mit 6:0 vom Franzosen ab. Ein Wurf sollte ihm gegen den körperlich etwas stärkeren Kontrahenten nicht gelingen, konnte seinerseits aber auch die Wurfversuche des Franzosen vereiteln. Mit gut punktierten Angriffen im Part I und Übergängen zu Wurfansätzen, um die Passivitätsstrafe zu vermeiden, setzte sich Justin mit 14:7 durch und stand damit im Halbfinale. Hier bekam er es erneut mit einem Franzosen zu tun. Justin blieb bei seiner bewährten Taktik und sammelte gegen Theo Grelet erste Punkte mit Tritt- und Schlagtechniken. Der Franzose ließ sich aber nicht beirren und schaffte es immer wieder, die Distanz zu überbrücken, um seine Stärken im Wurfpart auszuspielen. Mit einem guten Mix aus Verhindern, Mitkämpfen und immer wieder vom Gegner lösen, um mit Atemis zu punkten, holte sich Justin am Ende mit 10:6 das Ticket für das Finale. Gegen Eduard Blidariu aus Rumanien erzielte Justin schnell die ersten Punkte durch Atemis und versuchte anschließend in seinen Spezialwurf überzugehen, was der Rumäne aber verhinderte. Im weiteren Verlauf verlegten sich beide zu lange auf Atemitechniken und erhielten daraufhin Passivitätsstrafen. Nach einem erneuten Schlagabtausch erhielt Justin erneut eine Strafe, welche vom Bundestrainer umgehend gechallenged wurde. Leider wurde dieser Einspruch abgewiesen, was letzten Endes zur Disqualifikation von Justin führte.

„Das ein Finale so verloren geht, ist natürlich höchst unglücklich.“, bedauerten die Trainer Alexey Volf und Karsten Sell den Ausgang des Kampfes. „Trotzdem können Isha und Justin stolz auf ihre Leistung sein und sich zurecht über den 5. Platz und die Silbermedaille freuen.“

Kristin Raddatz konnte aus gesundheitlichen Gründen leider nicht antreten, um ihren Titel von 2022 leider zu verteidigen.

3 Titel für den VfL Westercelle bei den Norddeutschen Ju-Jutsu Meisterschaften

In Norderstedt, Schleswig-Holstein, fanden am 21.01.2023 die Norddeutschen Ju-Jutsu Meisterschaften statt. 195 Athletinnen und Athleten aus ganz Norddeutschland gingen in den Kategorien Fighting und Newaza auf Medaillenjagd. Der VfL Westercelle war mit fünf Ju-Jutsuka am Start.

Im Fighting begann Andreas Scholl in der U14 bis 46 kg den Tag für den VfL. Die erste Begegnung gegen einen Kämpfer vom ausrichtenden Verein Kodokan bestimmte Andreas von Beginn an. Er konnte beständig mit Atemis (Schlagen und Treten) und Hebel- oder Würgetechniken am Boden (Part III) Punkte sammeln. Nur ein sauberer Wurf wollte ihm nicht gelingen. Nachdem er erneut mit einer Würgetechnik punkten konnte, gab sein Gegner beim Stand von 19:4 auf. Der zweite Kampf gegen einen weiteren Ju-Jutsuka aus Schleswig-Holstein war dagegen bis zum Schluss ausgeglichen. Während Andreas Punkte vor allem durch Würfe und Bodentechniken erzielte, war sein Gegner in der Lage, diese durch erfolgreiche Atemis auszugleichen und Sekunden vor Schluss sogar mit zwei Punkten in Führung zu gehen. Buchstäblich in letzter Sekunde gelang es Andreas allerdings, mit einem Armstreckhebel die entscheidenden drei Punkte zu holen und den Kampf mit 11:10 für sich zu entscheiden. Der letzte Kampf in dieser Gruppe dauerte nur wenige Sekunden. Andreas stoppte den Angriff des Kontrahenten aus Peine mit einem Yoko-Geri (Tritt seitwärts), ging danach sofort in einen Wurf, Hiza Guruma (Knierad), über und zwang am Boden seinen Gegner in einen Dreieckswürger. Für alle drei Aktionen bekam Andreas einen Ippon (große Wertung), gewann damit den Kampf mit Full Ippon (Technischer K.O.) nach 16 Sekunden und Gold bei diesen Meisterschaften.

Theodor Godawa startete in der U14 bis 34 kg. Seine zwei Kämpfe gegen Ju-Jutsuka aus Hamburg und Schleswig-Holstein dominierte Theo von Beginn an. Konzentriert setzte er die taktischen Vorgaben seiner Trainer um, gewann beide Kämpfe mit Full Ippon und damit auch den Titel in seiner Klasse.

In der Klasse U16 +63 startete Isha Njingo gegen eine Kämpferin aus Peine in das Turnier. Die Reichenweitenvorteile der knapp einen Kopf größeren Gegnerin, konnte Isha mit schnellen Bewegungen immer wieder unterlaufen und mit Schlagkombinationen punkten. Ein sauberer Wurf gelang ihr leider nicht, dafür konnte sie ihre Kontrahentin in einem kräftezehrenden Ringen mehrmals in eine Haltetechnik zwingen und so weitere Punkte sammeln. Am Ende setzte sich Isha mit 9:4 Punkten durch. Der zweite Kampf, gegen eine weitere Peinerin, entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch. Im Laufe der Begegnung war Isha allerdings anzumerken, dass sie der Kampf zuvor viel Kraft gekostet hat. In der letzten Minute war ihre Kontrahentin aufmerksamer und konnte ihre Schlagtechniken schneller anbringen. So musste sie sich am Ende mit 10:7 geschlagen geben. Als letztes ging es gegen eine Bundeskaderathletin aus Hamburg Finkenwerder. Gegen die Europameisterin von 2022 begann Isha druckvoll und holte mit dem ersten Atemiangriff gleich den ersten Ippon. Im weiteren Verlauf konnte die Hamburgerin allerdings ihre Erfahrung ausspielen, ihrerseits den Druck erhöhen und so den Kampf vorzeitig für sich entscheiden. Damit musste sich Isha mit dem dritten Platz zufriedengeben.

In der Kategorie Newaza, in der Klasse Senioren bis 94 kg, startete Kostiantyn Murzin für den VfL. Hatte er bei der Landesmeisterschaft in Celle noch alle Kämpfe vorzeitig durch Submission (Aufgabe des Gegners) gewinnen können, musste er bei diesem Turnier sein ganzes taktisches Geschick mit einbringen und Ausdauer beweisen. Gleich der erste Gegner, vom TSV Westerhausen, forderte die ganze Erfahrung von Kostia. Der Kampf war lange ausgeglichen, keiner von beiden konnte sich einen Vorteil oder Punkte erarbeiten. Nur durch einen Sweep (erzwungene Änderung der gegnerischen Position) gelang es Kostia kurz vor Schluss zwei Punkte zu erzielen und so den Kampf für sich zu entscheiden. Der zweite Kampf gegen einen Kontrahenten aus Norderstedt verlief ähnlich. Bis zum Schluss gelang es keinem von beiden zu punkten. Nach 6 Minuten Kampfzeit hatte sich Kostia allerdings einen Vorteil erarbeitet, da er der Aktivere war und sein Gegner sich nur auf das Verteidigen verlegte. Damit holte er sich den zweiten Sieg. Die dritte Begegnung, gegen einen Ju-Jutsuka aus Riestedt, konnte Kostia dominanter gestalten. Durch Haltetechniken und Wechsel der Haltepositionen erarbeitete er sich einen 9:0 Punktestand und verteidigte diesen bis zum Schluss. Im vierten und letzten Kampf, gegen einen weiteren Riestedter, konnte Kostia seinen Gegner in wenigen Sekunden mit einem Armstreckhebel zur Aufgabe zwingen und holte damit den dritten Titel für den VfL.

Bei ihrem erst zweiten Turnier ging Sabine Kierig in der Klasse Senioren bis 70 kg an den Start. Leider zog sie sich gleich im ersten Kampf gegen die aktuelle Landesmeisterin vom TSV Bardowick eine leichte Rippenprellung zu und musste sich nach einem Armhebel geschlagen geben. Trotz der Verletzung biss sie die Zähne zusammen und konnte in einer Gruppe mit erfahrenen Kämpferinnen dennoch einige Akzente setzen. Am Ende musste sie jedoch der größeren Erfahrung der weiteren Gegnerinnen aus Riestedt und Westerhausen Tribut zollen und sich mit Platz vier zufriedengeben.

“Das Minimalziel Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft und Deutsche Schülermeisterschaft haben alle erreicht. Dass wir zusätzlich drei Goldmedaillen und eine Bronze geholt haben, ist um so schöner.”, waren die Trainer Alexey Volf und Karsten Sell zufrieden mit dem Verlauf des Turniers. Die aktuelle Weltmeisterin und Vizeweltmeister des VfL Kristin Raddatz und Justin Gramlich nahmen nicht am Turnier teil. Beide waren zu einer Veranstaltung des Landessportbundes eingeladen und sind bereits für die Deutsche Schülermeisterschaft gesetzt.

Elf Landesmeistertitel bleiben in Westercelle

Am 03.12.2022 richtete der VfL Westercelle die diesjährige Landeseinzelmeisterschaft im Ju-Jutsu aus. 178 Ju-Jutsuka aus 27 Vereinen kamen in die Nadelberghalle nach Celle und gingen in den Kategorien Fighting, Newaza und Duo auf Medaillenjagd. Für den VfL gingen 17 Kämpferinnen und Kämpfer an den Start.

Die ersten Kämpfe bestritten Ida Hinterthür in der U12 bis 28 kg und Botond Nemeth in der U10 bis 30 kg. Während Botond seinen ersten Kampf souverän mit Full Ippon (technischer K.O.) gewann, musste sich Ida nach einem engen Duell mit einem Punkt geschlagen geben. Davon unbeirrt ging Ida in ihren zweiten Kampf, setzte sich gegen die Kämpferin vom TuS Apelern durch und durfte sich damit über die Silbermedaille freuen. Botond erarbeitete sich in seinem Kampf um Gold einen großen Punktevorsprung. Beim Stand von 14:3 geriet allerdings ein Mawashi Geri (Halbkreisfußtritt) zu hoch in die Nähe des Kopfes seines Gegners. Da in der Altersklasse keine Techniken zum Kopf erlaubt sind, wurde Botond dafür leider disqualifiziert und musste sich am Ende mit Silber zufriedengeben. In der Klasse U12 bis 40 kg startete Isabella Skierecki. Mit einem Sieg nach Punkten und einem mit Full Ippon gewann sie ihre beiden Kämpfe und holte so die erste Goldmedaille des Tages für den VfL. Theodor Godawa kämpfte in der Klasse U14 bis 34 kg. Seine Kontrahenten aus Cuxhaven und Lüneburg bezwang er jeweils mit Full Ippon und durfte sich ebenfalls über Gold freuen. Andreas Scholl tat es ihm gleich. In der U14 bis 46 kg konnte auch er sich gegen Ju-Jutsuka aus Peine und Lüneburg souverän durchsetzen und gewann Gold. Mit einem vereinsinternen Duell begann die U12 bis 34 kg. Dabei konnte sich Kai Mackenstein gegen Alexander Skierecki durchsetzen. Danach ließen beide VfLer den anderen Gegnern ihrer Gruppe keine Chance, gewannen ihre Kämpfe jeweils vorzeitig und bescherten dem VfL einen Doppelsieg in dieser Klasse. Ebenso erging es Lennert Kirtoaka und Luis Kannenberg in der U12 bis 30 kg. Gleich im ersten Kampf kam es zum vereinsinternen Duell, welches Lennert für sich entschied. Die weiteren Kämpfe gegen Ju-Jutsuka aus Cuxhaven und Nienburg gewannen die Beiden ebenfalls mit Full Ippon oder nach Punkten und holten so den zweiten Doppelsieg des Tages für Westercelle.

Nur einen Gegner hatte Monisha Njingo in der Klasse U12 +50 kg. Nach einer überzeugenden Leistung und mit Siegen im Hin- und Rückkampf belegte auch sie den ersten Platz. In der Klasse U16 bis 46 kg startete der aktuelle Vizeweltmeister Justin Gramlich. Nach dem er die ersten zwei Kämpfe noch vorzeitig für sich entschieden hatte, ließ ihn der Kampfrichter im dritten Kampf, wegen einer Verletzung, die er sich im ersten Kampf zugezogen hatte, nicht weiterkämpfen und musste sich zum Schluss mit Silber zufriedengeben. Als letzte Starterin für den VfL, in der Kategorie Fighting, ging die amtierende Europa- und Weltmeisterin Kristin Raddatz an den Start. Ihre Kämpfe gegen Kontrahentinnen aus Rottorf und Stadtoldendorf gestaltete sie souverän, gewann jeweils mit Full Ippon und damit auch den Landesmeistertitel.

In der Kategorie Newaza, Senioren bis 94 kg, konnte Kostiantyn Murzin alle seine Kämpfe vorzeitig durch Submission (Aufgabe des Gegners) überlegen gewinnen. Ebenfalls bei den Senioren bis 85 kg wollte Julius Nemeth erste Wettkampferfahrungen sammeln. In einer starken Gruppe, in der er es auch mit dem amtierenden deutschen Meister vom TSV Westerhausen zu tun bekam, erkämpfter er sich den vierten Platz. Den zweiten Platz konnte Sabine Kierig erringen. Auch sie startete bei ihrem ersten Turnier und konnte bei den Senioren bis 70 kg überzeugen. In der Klasse U14 bis 66 kg konnte Bela Schudlik beide Kämpfe für sich entscheiden und holte sich zum ersten Mal den Landesmeistertitel. Nazar Murzin stand seinem Vater in nichts nach. In der U12 bis 34 kg gewann er alle Kämpfe souverän nach Punkten oder durch Submission. Nach einer ausreichenden Behandlungs- und Ruhepause griff Justin Gramlich noch einmal ins Kampfgeschehen ein. In der Klasse U16 -42 kg beendete er alle Kämpfe mit Submission und konnte sich am Ende doch noch über eine Goldmedaille freuen.

Mit 11 Goldmedaillen und 6 Mal Silber belegte der VfL Westercelle den ersten Platz in der Vereinswertung. Zusätzlich wurden Lennert Kirtoaka als bester Techniker im Fighting und Nazar Murzin im Newaza ausgezeichnet. „Wir haben großartige Kämpfe gesehen. Alle haben ihr Bestes gegeben und sich selber mit tollen Platzierungen belohnt.“, waren die Trainer Alexey Volf und Karsten Sell begeistert vom Ausgang des Turnieres.

Der VfL Westercelle bedankt sich bei allen Unterstützer*innen und Helfer*innen, die es möglich gemacht haben, dass diese Veranstaltung in jeder Hinsicht ein großer Erfolg war.