Eine kurze geschichtliche Einführung über die Entstehung des JUDO

Der Begründer des JUDO war Jigiro Kano (1860 – 1938 ) aus Japan. Der Name setzt sich aus „ju“ (sanft) und „do“ (Weg) zusammen. Professor Jigiro Kano sagt: „Der Zweck dieser Erläuterung ist es, in den Hauptzügen zu erklären was JUDO ist!“ … „Der sanfte Weg“.

In der Ritterzeit (Samurai) gab es viele militärische Übungen, wie Fechten, Bogenschießen, Speerwerfen usw. Unter diesen wird eine Jiu-Jitsu genannt, eine zusammengesetzte Übung, hauptsächlich bestehend aus der Form des Kampfes ohne Waffen, wobei gelegentlich aber auch Dolche, Schwerter und andere Waffen eingesetzt wurden! Etwa im 10. Jahrhundert gelangte das Jiu-Jitsu von China nach Japan. Die Arten des Angreifers waren meist Werfen, Schlagen, Würgen, Stoßen oder Treten um den Gegner nieder zu halten und auszuschalten, Arme und Beine zu verletzen, um Schmerz oder Bruch zu verursachen. Auch der Gebrauch von Dolchen und Schwertern wurde gelehrt! „Wir hatten auch zahlreiche Wege uns gegen solche Angriffe zu wehren“ (Kano). Diese Elemente des Jiu-Jitsu in einfachster Form wurden etwa ab dem 16. Jahrhundert an den Höfen der Feudalherren von Meistern der Selbstverteidigung gelehrt. Diese unterrichteten Samurai in der Kunst des Nahkampfes. Mit der bürgerlichen Revolution im Jahr 1868 verloren die Samurai ihre Privilegien. Das Jiu-Jitsu verlor als Kriegskunst, auch infolge der Weiterentwicklung der Feuerwaffen, an Bedeutung und geriet fast völlig in Vergessenheit.

Kano studierte die Kunst der Selbstverteidigung ( Kodokan/Weg ) bei hervorragenden Meistern seiner Zeit. Seine Weiterentwicklung (aus dem Jiu-Jitsu) zu einer modernen Sportart (Judo) bedingt die Eliminierung gefährlicher Angriffs- und Verteidigungstechniken. So wurden insbesondere Schläge und Stöße mit Armen und Beinen entfernt und Hebeltechniken in ihrer Anwendung begrenzt. Hinzu kamen Übungen des Fallens. Diese Veränderungen führten dazu, dass JUDO als sportlicher Zweikampf bei starker Einschränkung von Unfallquellen betrieben werden konnte! Das effektive Anwenden einer Judotechnik setzt das Beachten des dazu günstigsten Zeitpunktes und das Üben der Judotechnik in der erforderlichen Situation voraus. Aus dieser Überlegung entwickelte KANO die Lehre von der Gleichgewichtsstörung (KUZUSHI). Die daraus gewonnene Erkenntnis führte zu einer Feststellung/Grundsatz:

SIEGEN DURCH NACHGEBEN

Also einem Stoß/Druck nachgeben, ausweichen oder einem Zug/Reißen übernehmen und weiterführen! Judo bedeutete aber auch, durch Erwerb nützlichen Wissens unsere geistigen Kräfte z.B. Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Beobachtung, Urteil, Überlegung, Vorstellungsgabe usw. zu erhöhen!

Das Judo, so wie es seit Jahrzehnten in Japan entwickelt wurde, lernte man in Deutschland erst richtig 1929 kennen, als eine Londoner Judomannschaft von japanischen Trainern betreut in einigen deutschen Städten kämpfte. 1932 organisierte der Deutsche Alfred Rhode die erste Internationale Sommerschule in Frankfurt/Main. Hier lehrten japanische Meister, die die Voraussetzungen schufen, dass Judosport, bis zu Beginn des zweiten Weltkrieges in ganz Europa einheitlich gestaltet werden konnte. 1953 übernahm K.-H. Woltersmann die Initiative und gründete die erste Judoabteilung beim TuS Celle.

Resümee :
JUDO ist Studium und eine Übung von Geist und Körper, die für die Führung des Lebens und aller Angelegenheiten gilt.

*** Worte,Lehren,Gedanken und Grundsätze als Grundzüge für einen philosophischen Lebensleitfaden! ***

**** eigene Wortfassung: Quelle Das BUDO ABC 78/79/JBar.