4-fache WM-Qualifikation für Tänzer des VfL Westercelle

Es war ein langes Wochenende beim Deutschland-Pokal der Solisten und Duos in Dorsten.

Am Start für den VfL Westercelle waren Diana Doll, Kira-Luise Skibba, Andreas Schmidt, Kristina Krieger und die Smallgroup Vitesse und alle Starter traten zufrieden und mit einem Lächeln im Gesicht am Sonntag wieder die Heimfahrt an. Die Bilanz am Ende waren ein 7. Platz für die Smallgroup, 2x Gold, 1x Silber, 1x Bronze für unsere Solisten und damit 4x das Ticket zur WM in Polen.

Der Samstag startete früh, während die Smallgroup Vitesse sich auf den Weg nach Dorsten machten, standen Kira und Diana bereits in der Halle und absolvierten die Stellprobe für ihre Soli. Mit dem Tanzboden waren die Mädels danach nicht wirklich zufrieden, einige stumpfe Stellen und Wellen machten ihnen Sorgen und in der Breite hatten sie nur 14 m und damit weniger als erwartet. Damit leben mussten sie nun trotzdem, schließlich waren die Bedingungen für alle Tänzer gleich. 

20 Solistinnen gingen an den Start, Kira durfte als 5. Ihr Stück „I’m going crazy“ zeigen, Diana folgte als 14. mit „You sleep“. Die erste Runde lief bei beiden noch nicht rund, ein paar Wackler und Unsicherheiten mussten im Verlauf des Turniers noch ausgebessert werden. Die Zwischenrunde war deutlich souveräner und sicherte beiden einen Platz im Finale der besten 6. In der letzten Runde ging es dann um die begehrten Podestplätze, die einem die Qualifikation zur Weltmeisterschaft sicherten. Kira sollte diese Runde als erste eröffnen, eigentlich war sie noch beim Warm-up, da eigentlich mit einer anderen Kategorie gestartet werden sollte, plötzlich hatte sie nur noch knapp 2 Minuten um sich bereit zu machen.  Auf der Fläche sah man von der Hektik allerdings nichts mehr, sie rief ihre Bestleistung an diesem Tag ab und war sichtlich zufrieden mit ihrer Performance. Ähnlich gut verlief Dianas Runde, die Unsicherheiten aus den ersten beiden Runden waren verflogen und sie meisterte alle schweren Sprünge und Drehungen souverän. Auch Trainer und Choreograf Andreas Schmidt war stolz auf seine Mädels und wartete gespannt auf die erste Entscheidung des Tages. Die sieben Wertungsrichter hatten keine leichte Aufgabe an diesem Tag und machten es in dieser Kategorie auch direkt besonders spannend. Der Sieg ging eindeutig an Lea Panknin aus Dinslaken, unsere Tänzerinnen wurden aus ihren sehr gemischten Wertungen im ersten Moment allerdings nicht schlau und erst die Siegerehrung brachte hier Gewissheit und auch ein paar Freudentränen. Silber für Diana und Bronze für Kira war das überwältigende Ergebnis und damit haben beide ihr Ticket für die Weltmeisterschaft gelöst. 

Am Nachmittag ging es weiter mit den männlichen Solisten und dem Wettbewerb der Smallgroups.

Aufgrund einer Verletzung musste Andreas sein Solo vor dem Turnier noch komplett umstellen, dies und seine nicht auskurierte Verletzung erhöhten den Druck auf ihn enorm. Denn die Erwartungen an ihn waren nach seinem haushohen Sieg beim Ranglistenturnier in Recklinghausen hoch und die Konkurrenz, allen voran Mika Einmal aus Bonn schlief nicht. Aber als Andreas das erste Mal mit seinem Solo „hi“ auf der Fläche stand hatte alle in seinen Bann gezogen. Bei seinem emotionalen Solo zeigte er der ganzen Halle und den Wertungsrichtern förmlich seine Seele, erst lachte er laut los, dann schluchzte er und es kullerten ein paar Tränen. Das Ganze war verpackt in eine mitreißende und technisch anspruchsvolle Choreografie. Dass er verletzt und nicht topfit war, merkte man ihm dabei nicht an. Er tanzte sich durch 2 starke Runden und fand sich am Ende auf dem obersten Podestplatz wieder mit einer fast perfekten Wertung.

Die Smallgroup Vitesse hatte sich über die Regionalmeisterschaft Nord für den Deutschland-Pokal qualifiziert und traf nun auf die jeweils 3 besten Smallgroups aus den 4 Startgebieten. Die Konkurrenz bestand fast ausschließlich aus Teams der 1. Und 2. Bundesliga, dementsprechend nervös waren die 7 Tänzerinnen vor ihrer ersten Runde.

Das klare Ziel war es sich und ihre Choreografie „Gerüchte“ bestmöglich zu präsentieren und die technisch anspruchsvolle Choreografie fehlerfrei zu tanzen. Ganz fehlerfrei blieben sie zwar nicht aber zufrieden waren sie dennoch mit ihrer Runde. Am Ende mussten sie den hochrangigen Bundesligisten den Vortritt lassen und verpassten mit Platz 7 knapp das Finale der besten 6. Für ihren ersten Start als Smallgroup war dies allerdings eine beachtliche Leistung auf die sie stolz sein können.

Am Sonntag folgte dann der Start des Duos um Andreas Schmidt und Kristina Krieger, auch sie gingen nach ihrem klaren Sieg in Recklinghausen als Favoriten ins Rennen.

Ihr temporeiches Stück „silence“ welches beide in Eigenregie choreografiert haben begeisterte Zuschauer und Wertungsrichter von der ersten Sekunde an, sodass der Einzug ins 6er Finale reine Formsache war. Dort ging es dann darum auch ein drittes Mal auf den Punkt da zu sein und eine fehlerfreie Performance abzuliefern Dies gelang ihnen mit Bravur, doch auch die Konkurrenz ließ nichts anbrennen. Die Zuschauer sahen viele beeindruckende Duos häufig gespickt mit akrobatischen Elementen und waghalsigen Lifts.

Ob es für Kristina und Andreas zum Titel reichen würde entschied am Ende dann wieder die offene Wertung und die hätte nicht eindeutiger sein können. Alle Wertungsrichter setzten sie auf den ersten Platz und damit konnten sie sich zum 3. Mal in Folge den Deutschen Meistertitel sichern und ebenfalls ihr Ticket zur WM sichern.

Die Weltmeisterschaften finden Anfang Dezember im polnischen Ossa statt.

Fotos: Andreas Hofmann

Vitesse gewinnt Regionalmeisterschaft Nord der Smallgroups

Offene Wertung: Fünf Tafeln mit fünf Zahlen werden in die Höhe gehalten – danach lautes Gekreische und wilde Umarmungen.

Am Ende bekommen die Mädels von Vitesse die Goldmedaille umgehängt und dürfen sich Regionalmeister Nord der Smallgroups im Modern Dance nennen.

Am 27.10.19 traf sich die Modern Dance Szene des Nordens in Wunstorf zur Regionalmeisterschaft der Smallgroups sowie dem Newcomer Pokal für Solisten und Duos.

Abseits von den Ranglistenturnieren der Solisten und Duos haben, junge Talente beim Newcomer-Pokal die Chance sich das erste Mal alleine auf der Fläche zu präsentieren und erste Erfahrungen in diesen Wettbewerbsarten zu sammeln. Vom VfL Westercelle waren an diesem Tag zwei Tänzerinnen am Start. Lisa Tatu zeigte ihr Solo „i really hate myself“ und Merle Stellmach präsentierte ihr Stück „soldier“ das erste Mal den Wertungsrichtern. Eine souveräne erste Runde sicherte beiden den Einzug in die Zwischenrunde der besten 10. Ins Finale schafften es dann nur 5 Solisten und Merle war mit dabei, Lisa verpasste den Sprung in die letzte Runde denkbar knapp und durfte sich in ihrem ersten Jahr als Solistin über einen 6. Platz freuen. Auch im Finale zeigte Merle ihre mit technisch anspruchsvollen Schwierigkeiten und akrobatischen Elementen gespickte Choreografie nochmals fehlerfrei und wartete im Anschluss gespannt auf die Wertung. Großer Jubel brach aus, denn die 5 Wertungsrichter sahen sie klar auf dem 2. Platz. 

Eine beachtliche Leistung auch deshalb weil dies nicht der einzige Wettbewerb war, den Merle an dem Tag bestreiten musste, denn sie war auch Teil der Smallgroup „Vitesse“.

Anders als in der Formation dürfen in einer Smallgroup nur maximal 7 Tänzer auf der Fläche stehen und die Modern Dance Formation Vitesse vom VfL Westercelle nahm in diesem Jahr zum ersten Mal an dieser Wettbewerbsform teil. Mit Trainer und Choreograf Andreas Schmidt machten sich die Mädels daran ihre aktuelle Saison-Choreografie„Gerüchte“ so abzuändern, dass sie für 7 Tänzer passt.

Die Musik wurde gekürzt, denn das Stück darf nicht so lang sein wie bei den Formationen und es wurde ordentlich umgestellt um auch mit 7 Tänzern die Fläche gut zu füllen. Ebenfalls neu für Vitesse waren auch die so genannten „Gruppen-Lifts“. Bisher durften sie in der Regionalliga nur Lifts zeigen, an denen 2 Personen beteiligt sind, in den Bundesligen, sowie in den Wettbewerben der Smallgroups dürfen auch mehr als 2 Tänzer an einer Hebung beteiligt sein. Eine gute Übung für Vitesse, die im nächsten Jahr in der 2. Bundesliga starten dürfen. Eine Woche vor dem Turnier dann der Schock, Choreograf Andreas Schmidt, der auch als Tänzer in der Smallgroup mitwirken sollte verletzte sich und es war nicht sicher ob er tanzen könne. Zwei Tage vor dem Start folgte dann die Entscheidung, er konnte nicht tanzen. Nun hieß es umstellen, umlernen und so tun als wenn das Stück nur für 6 Tänzer konzipiert wurde. Der Sonntag startete mit den Stellproben, dort würde sich zeigen ob die Änderungen alle sitzen und das Ganze auch auf der großen Fläche wirkt. Trainer Andreas war fürs Erste zufrieden, ein bisschen Luft nach oben ist allerdings immer und er hoffte, dass wenn das Kostüm und das Make-up erstmal sitzen und die Tribüne voll ist, die Mädels noch eine Schippe drauf legen können.

Die Vorrunde folgte, alles klappte, kaum Wackler und die Energie war im Vergleich zur Stellprobe auch schon viel besser, man war also erstmal zufrieden. Nun wurde die Konkurrenz genau begutachtet und die war nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Da der Wettbewerb offen ist trat man sowohl gegen Smallgroups aus der Landesliga als auch aus der 1. Bundesliga an, das Niveau war also sehr gemischt. Fürs Finale reichte es für Vitesse schonmal, zusammen mit 4 weiteren Smallgroups durften sie nochmal auf die Fläche. Nochmals wurden sie von Andreas eingeschworen und mental auf die Runde vorbereitet. Das sehr provokative Stück lebt von der Präsentation und der Ehrlichkeit der Tänzerinnen und genau das versuchte der Trainer nochmal aus seinen Schützlingen rauszukitzeln. Im Finale konnten die Mädels wie vom Trainer verlangt nochmal eine Schippe drauflegen, dieser war also zufrieden und zusammen wartete man auf den spannendsten Moment des Tages: die offene Wertung.

Es musste mindestens ein dritter Platz her um sich für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren und alle 5 Teams des Finals wollten um die Vergabe dieser Plätze mitreden. Großer Jubel brach bei Vitesse aus als sie die Wertung 2-1-2-2-2 erhielten, Qualifikation geschafft, 2. Platz, so dachte man zumindest. Bei der Siegerehrung dann die Überraschung, dadurch dass die Wertungen der anderen Teams so unterschiedlich ausfielen, konnte Vitesse trotz ihrer Majorität zum 2. Platz das Turnier gewinnen und die Tänzer nahmen stolz ihre Goldmedaille entgegen. Auf den 2. Platz folgte mit knappen Rückstand „Fearless“ aus Wolfsburg und auf dem 3. Platz „Topas“ aus Hamburg. 

Nun heisst es weiter trainieren, denn am 09. November geht es schon weiter bei der Deutschen Meisterschaft in Dorsten.