1950 Der VfL Westercelle wird 1950 in der Nachkriegszeit gegründet. Die Region Celle war im Vergleich zu anderen Städten glimpflich davongekommen, viele Flüchtlinge aus den ehemaligen Ostgebieten finden in Westercelle eine neue Heimat.

Vor der Vereinsgründung ist „Schapers Wiese“ (nahe dem späteren Freibad) ein Treffpunkt für Fußball- und Handballspieler, während die Initiative zur Vereinsgründung von engagierten Bürgern wie Max Nimtz und Fritz Bruns ausgeht.

Die erste Mitgliederversammlung am 1. April 1950 legt die Vereinsfarben Gelb-Schwarz fest und beschließt einen monatlichen Mitgliedsbeitrag von 20 Pfenning pro Monat. Die Sparte Fußball wird neben Handball, Turnen, Leichtathletik und Tischtennis gegründet.

„Der sehr rührige Georg Balla (Westercelle) hat es in kurzer Zeit verstanden, einen Verein im Ortsteil Westercelle aufzubauen, der schon jetzt 170 Mitglieder zählt“, schreibt die Cellesche Zeitung am 26. Mai 1950.

Der erste Sportplatz des VfL Westercelle wird 1950 an der Bennebosteler Straße auf dem Gelände des heutigen Freibades eingerichtet, nachdem die Gemeinde einem entsprechenden Antrag genehmigt hat. Ursprünglich ist das Spielfeld eine einfache Wiese ohne Umkleidekabinen, was mit improvisierten Lösungen wie einem umgebauten Lkw-Aufbau kompensiert wird.

Die feierliche Eröffnung des Stadions findet zu Pfingsten 1950 statt und bietet ein buntes Programm mit Fußball-, Handball- und Faustballspielen sowie einer Übertragung des Boxkampfes Walcott gegen Hoff.

Ein zweiter Sportplatz wird im August 1950 beschlossen, aber kann zunächst genutzt werden, da Kleingärtner das Gelände noch bewirtschaften.

Die 1. Herrenfußballmannschaft steigt von der Kreisklasse Süd in die die höchste Liga auf Kreisebene, die A-Klasse, auf.

1951 Das Vereinshaus wird gebaut. „Drei große Aufenthaltsräume, Umkleideräume, Duschanlagen sowie ein Erfrischungsraum umschließt das Haus, in dem auch eine 3 ½ -Zimmer-Wohnung für den Verwalter vorgesehen ist“, schreibt die CZ am 4. Juli 1951. Bei Regen, Wind und Sonnenschein arbeiten bis zu 80 Männer auf der Baustelle an der Bennebosteler Straße. Die CZ schreibt am 17. Juli: „Westerceller Pioniere am Werk. Die Mannschaft mit Spaten und Schaufel – Gemeinsame Aufgabe
für Flüchtlinge und Einheimische“.

Es passiert viel an der Bennebosteler Straße. Die Initiative zum Bau des Westerceller Freibades kommt vom VfL-Vorsitzenden Fritz Bruns, in Auftrag gegeben wird die Einrichtung schließlich von der Gemeinde.

Weit über 10.000 Zuschauer erleben das erste Aschenbahnrennen im Stadion des VfL Westercelle.

Am 9. Dezember wird das Sportheim Westercelle offiziell eröffnet.

1952 Der Sportplatz wird zu einem Stadion ausgebaut, das mit aufgeschütteten Wällen Platz für bis zu 20.000 Zuschauer bietet, wobei Vereinsmitglieder und Arbeitslose den Bau in Eigeninitiative realisieren. Zum Eröffnungsspiel zwischen dem 1. FC Köln und Arminia Hannover (3:1) kommen über 10.000 Zuschauer ins Westerceller Stadion. Die Ehrengäste beobachten das Spektakel vom Balkon des Sportheims.

Der B-Platz (später Tennisanlage) wird eröffnet.

Am 11. Oktober fusioniert der VfL Westercelle mit dem Eisenbahnersportverein RSV Fortuna Celle, der zu dieser Zeit wirtschaftlich nicht mehr überlebensfähig ist, und nimmt den Namen VfB Celle-Westercelle an.

1953 In der Saison 1952/53 gelingt der 1.Herren unter Trainer Friedrich Friehe der erneute Aufstieg, diesmal in die Verbandsklasse, eine Liga unter der Amateuroberliga, wo TuS Celle damals spielte.

Am 14. Mai eröffnet direkt neben dem Sportplatz das „schönste Schwimmbad der Südheide“ (Zitat Cellesche Zeitung).

1954 Die Spartenversammlung entscheidet auf Vorschlag des Vorsitzenden Bruns, dass die Spieler nach jedem Training am Donnerstag ein Essen für 2,50 DM und zwei Bier bekommen. Auch nach den Heimspielen gibt es ein Essen für die Spieler im Sportheim. Als weitere Spesen werden 8 DM für einen Sieg, 5 DM für ein Unentschieden und 3 DM bei einer Niederlage festgelegt. Man kann in dieser Zeit von professionellen Bedingungen in Westercelle sprechen.

Die 1.Herren verpasst den Aufstieg in die Amateurliga. Den „schwarzen Peter“
bekommt Trainer Friedrich Friehe zugeschoben. Er sieht allerdings die Neuzugänge vom TuS Celle FC, die nicht ins Mannschaftsgefüge passten, in der Verantwortung. Der Trainer wird entlassen.

Der Verein erlebt ein Highlight mit einem DFB-Pokalspiel gegen TuS Celle vor 2.500 Zuschauern, das allerdings mit 0:3 verloren geht; am Ende der Saison verpasst das Team den erneuten Aufstieg trotz guter Ausgangslage.

Zwischen 1954 und 1957 gerät der Verein in eine Krise, ausgelöst durch finanzielle
Unregelmäßigkeiten des Vorsitzenden Fritz Bruns, der eigenmächtig das
Sportgelände verkauft; der Konflikt belastet den Verein erheblich.