Grundschule Hehlentor erspielt sich „Lizenz zum Lautsein“

Die Halle bebt. Innen hört man unzählige Schritte. Ein wildes Laufen und Toben. Dann wird gejubelt und geschrien: Freude und Frust liegen eng beieinander beim fünften Westerceller Grundschulcup. Rund 100 Erst- und Zweitklässler haben die Nadelberghalle mit ordentlich Leben gefüllt, als es darum ging, die beste Schulmannschaft zu ermitteln. Zehn Celler Schulen waren bei dem Fußballturnier, das vom VfL Westercelle organisiert wurde, vertreten. Am Ende siegten die jungen Kicker der Grundschule Hehlentor.

Sie setzten sich mit 3:0 gegen die Favoriten der Grundschule Klein Hehlen durch, bei denen viele Schüler bereits in einem Verein das Kicken lernen. Doch ihre Erfahrungen auf dem Platz brachten im Finale keinen Vorteil.

Als der Schlusspfiff die sechsminütige Finalpartie beendete, war die Freude bei den Schülern riesengroß. Sie umarmten sich und wollten schnell zum Pokal. Doch bevor Fritz Spering, der das Turnier zusammen mit Michael Kruse organisiert hatte, die begehrte Trophäe überreichte, mussten die Schüler noch einmal kurz innehalten. Denn zuerst erhielt nicht die beste Mannschaft einen Preis, sondern die fairste. Und diese Auszeichnung ging an die Grundschule Wietzenbruch.

„Ich freue mich mehr über den Fairnesspokal als über den ersten Platz“, sagt Sportlehrerin Michaela Anders. Sie lege viel Wert auf Fairness und hätte darauf geachtet, dass auch nur die fairsten Schüler zum Grundschulcup mitkamen. Dementsprechend groß war die Freude bei ihr und den Schülern als sie die Trophäe in Händen hielten. „Ich bin extrem stolz auf die Truppe“, so Anders.

Stolz auf ihre Leistung waren auch die Schüler und Betreuer des Hehlentorer Teams. „Ich hab gedacht, wir verlieren“, sagt der achtjährige Liam. Denn in der Vorrunde waren die beiden Finalmannschaften schon einmal aufeinandergetroffen. Da hieß der Sieger noch Klein Hehlen. Doch im letzten Spiel hatte Hehlentor die Nase vorn. „Es hat großen Spaß gemacht“, sagt der Achtjährige. Zusammen mit seinen Mitschülern wird der Erfolg gebührend gefeiert.

„Ich fühle mich, als ob ich selbst gespielt hätte“, sagt Johannes Bogun. Der angehende sozialpädagogische Assistent coachte zusammen mit FSJler Robin Pollmann die Siegermannschaft. „Wir haben ihnen schon gesagt, wenn wir wieder zurück in der Schule sind, dürfen sie so laut sein, wie sie wollen“, so Bogun.

Neben der „Lizenz zum Lautsein“ und den Pokalen gingen auch die anderen Teilnehmer nicht leer aus. Sie freuten sich zusammen mit den Siegern über Luftballons, Sticker, Autogrammkarten von Hannover 96 und Urkunden.

Auch Organisator Spering war zufrieden: „Es lief ausgezeichnet.“ Der pensionierte Lehrer war erstaunt darüber, wie diszipliniert die Kinder waren. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir unseren engen Zeitplan einhalten. Aber wir sind sogar früher fertig geworden“, so Spering. Außerdem lobte er die vorherrschende Fairness und die spielerischen Qualitäten, der Spieler. „Da waren schon einige gute Sachen dabei.“

Positives gab es auch neben dem Platz. Denn die Unicef-Arbeitsgruppe Celle unterstützte die Veranstaltung mit einem Verkaufstand. Gegen eine Spende verteilten sie Snacks an Spieler und Zuschauer. Das eingenommene Geld in Höhe von 246,48 Euro soll an Unicef-Projekte gespendet werden und unter anderem Kindern in Kriegs- und Krisengebieten zugutekommen.

Text: Michael Ottinger, aus: Cellesche Zeitung am 30.01.18
Bild: Oliver Knoblich