Vitesse gewinnt Regionalmeisterschaft Nord der Smallgroups

Offene Wertung: Fünf Tafeln mit fünf Zahlen werden in die Höhe gehalten – danach lautes Gekreische und wilde Umarmungen.

Am Ende bekommen die Mädels von Vitesse die Goldmedaille umgehängt und dürfen sich Regionalmeister Nord der Smallgroups im Modern Dance nennen.

Am 27.10.19 traf sich die Modern Dance Szene des Nordens in Wunstorf zur Regionalmeisterschaft der Smallgroups sowie dem Newcomer Pokal für Solisten und Duos.

Abseits von den Ranglistenturnieren der Solisten und Duos haben, junge Talente beim Newcomer-Pokal die Chance sich das erste Mal alleine auf der Fläche zu präsentieren und erste Erfahrungen in diesen Wettbewerbsarten zu sammeln. Vom VfL Westercelle waren an diesem Tag zwei Tänzerinnen am Start. Lisa Tatu zeigte ihr Solo „i really hate myself“ und Merle Stellmach präsentierte ihr Stück „soldier“ das erste Mal den Wertungsrichtern. Eine souveräne erste Runde sicherte beiden den Einzug in die Zwischenrunde der besten 10. Ins Finale schafften es dann nur 5 Solisten und Merle war mit dabei, Lisa verpasste den Sprung in die letzte Runde denkbar knapp und durfte sich in ihrem ersten Jahr als Solistin über einen 6. Platz freuen. Auch im Finale zeigte Merle ihre mit technisch anspruchsvollen Schwierigkeiten und akrobatischen Elementen gespickte Choreografie nochmals fehlerfrei und wartete im Anschluss gespannt auf die Wertung. Großer Jubel brach aus, denn die 5 Wertungsrichter sahen sie klar auf dem 2. Platz. 

Eine beachtliche Leistung auch deshalb weil dies nicht der einzige Wettbewerb war, den Merle an dem Tag bestreiten musste, denn sie war auch Teil der Smallgroup „Vitesse“.

Anders als in der Formation dürfen in einer Smallgroup nur maximal 7 Tänzer auf der Fläche stehen und die Modern Dance Formation Vitesse vom VfL Westercelle nahm in diesem Jahr zum ersten Mal an dieser Wettbewerbsform teil. Mit Trainer und Choreograf Andreas Schmidt machten sich die Mädels daran ihre aktuelle Saison-Choreografie„Gerüchte“ so abzuändern, dass sie für 7 Tänzer passt.

Die Musik wurde gekürzt, denn das Stück darf nicht so lang sein wie bei den Formationen und es wurde ordentlich umgestellt um auch mit 7 Tänzern die Fläche gut zu füllen. Ebenfalls neu für Vitesse waren auch die so genannten „Gruppen-Lifts“. Bisher durften sie in der Regionalliga nur Lifts zeigen, an denen 2 Personen beteiligt sind, in den Bundesligen, sowie in den Wettbewerben der Smallgroups dürfen auch mehr als 2 Tänzer an einer Hebung beteiligt sein. Eine gute Übung für Vitesse, die im nächsten Jahr in der 2. Bundesliga starten dürfen. Eine Woche vor dem Turnier dann der Schock, Choreograf Andreas Schmidt, der auch als Tänzer in der Smallgroup mitwirken sollte verletzte sich und es war nicht sicher ob er tanzen könne. Zwei Tage vor dem Start folgte dann die Entscheidung, er konnte nicht tanzen. Nun hieß es umstellen, umlernen und so tun als wenn das Stück nur für 6 Tänzer konzipiert wurde. Der Sonntag startete mit den Stellproben, dort würde sich zeigen ob die Änderungen alle sitzen und das Ganze auch auf der großen Fläche wirkt. Trainer Andreas war fürs Erste zufrieden, ein bisschen Luft nach oben ist allerdings immer und er hoffte, dass wenn das Kostüm und das Make-up erstmal sitzen und die Tribüne voll ist, die Mädels noch eine Schippe drauf legen können.

Die Vorrunde folgte, alles klappte, kaum Wackler und die Energie war im Vergleich zur Stellprobe auch schon viel besser, man war also erstmal zufrieden. Nun wurde die Konkurrenz genau begutachtet und die war nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Da der Wettbewerb offen ist trat man sowohl gegen Smallgroups aus der Landesliga als auch aus der 1. Bundesliga an, das Niveau war also sehr gemischt. Fürs Finale reichte es für Vitesse schonmal, zusammen mit 4 weiteren Smallgroups durften sie nochmal auf die Fläche. Nochmals wurden sie von Andreas eingeschworen und mental auf die Runde vorbereitet. Das sehr provokative Stück lebt von der Präsentation und der Ehrlichkeit der Tänzerinnen und genau das versuchte der Trainer nochmal aus seinen Schützlingen rauszukitzeln. Im Finale konnten die Mädels wie vom Trainer verlangt nochmal eine Schippe drauflegen, dieser war also zufrieden und zusammen wartete man auf den spannendsten Moment des Tages: die offene Wertung.

Es musste mindestens ein dritter Platz her um sich für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren und alle 5 Teams des Finals wollten um die Vergabe dieser Plätze mitreden. Großer Jubel brach bei Vitesse aus als sie die Wertung 2-1-2-2-2 erhielten, Qualifikation geschafft, 2. Platz, so dachte man zumindest. Bei der Siegerehrung dann die Überraschung, dadurch dass die Wertungen der anderen Teams so unterschiedlich ausfielen, konnte Vitesse trotz ihrer Majorität zum 2. Platz das Turnier gewinnen und die Tänzer nahmen stolz ihre Goldmedaille entgegen. Auf den 2. Platz folgte mit knappen Rückstand „Fearless“ aus Wolfsburg und auf dem 3. Platz „Topas“ aus Hamburg. 

Nun heisst es weiter trainieren, denn am 09. November geht es schon weiter bei der Deutschen Meisterschaft in Dorsten.